Klein.Laut.Folgen
Montag, 25. Mai 2015
Ein Montag ...
... der sich wie ein Sonntag anfühlt. Ich liege in meinem Bett und warte auf Regen. Regentropfen, die meine Saat weiter gedeihen lassen - die in meinem Garten und die Saat meines Lebens. Mein anhalten nach einem intensiven Wochenende - Pfingsten im Café. Die Leute rennen uns die Bude ein - rauschendes Arbeitsfest, kurze Schichten die zehren, körperlich und auch kognitiv. Der Kopf rast, weil der Körper hin und her rast. Kuchen backen, retten, Kuchen im Glas draus machen - neuerdings kann ich auch süß habe ich festgestellt. Die Gäste mögen meine Kreationen - Carrot Cake mit Vanillepudding und so. Vielleicht schlummert da schon wieder ein bisschen krank werden in mir, vielleicht bin ich auch nur erschöpft. Ich mag es mal wieder annehmen können.

Dazu so viel HErz in den letzten Tagen. Am Freitag der Schulworkshop - ich könnte nun Seiten darüber schreiben, wie die Kids mitmachen, mir und uns aus der Hand fressen, diskutieren als gäbs kein morgen mehr über sich, über ich- und wirKonstruktionen, über europäische Grenzen. Sie sind solche Rohdiamanten und doch so fest in ihren MEinungen - ich kitzle immer wieder neue Perspektiven heraus - das macht Spaß, auch wenn ich merke wie laut es in der SChule ist und wie wenig mein Art von Lehre mit dem schulischen Alltag gemein hat. Es ist dazu unendlich schön A. in ihrer Lebenswelt zu beobachten, die Oase der Großartigkeit kennenlernen zu dürfen, eben einer ihrer 2 1/2 Lieblingsmenschen sein zu dürfen. Eine Freundschaft, eine tiefe Liebe, die ich mehr und mehr zu schätzen weiß und keine Angst mehr davor habe sie vollständig zu leben. Ich kehre an diesem Abend erschöpft in meinen Garten ein - dort wartet mein Nachbarsfreund, der Lust hat einen Tisch zu bauen. Das tut er dann am Samstag auch - nun gibt es einen Platz zum Essen. Ich sähe weiter Blumen und Kürbis und Sonnenblumen und sonste was - die ersten Saatreihen strahlen mich an, die ersten grünen Erdbeeren erblicken das Licht der Welt. So ein ruhiger und schöner ORt mitten in der großen Stadt, ich bin sehr dankbar dafür - auch wenn ich nun von oben Wasser schleppen muss, weil meine kleine Regentonne alle ist. Dafür bade ich einfach nicht mehr und kippe das Wasser lieber in meine Beete. Wir beschließen dann am Samstag spontan zu grillen, die Mädels aus der kleinen Stadt fliegen mit Picknickkorb zu uns und wir verbringen die Nacht am Lagerfeuer. In Decken gehüllt philosophieren wir mit dem Nachbarn über ostige Kindheitserinnerungen. Dem Nachbarn geht es gerade nicht gut und es ist schön zu sehen, wie er den Abend genießt, es genießt immer mal wieder sinngebend im Garten zu werkeln. Mal wieder stelle ich fest, wie schnell und einfach ich tiefe zwischenmenschliche Beziehungen in Gang setzen kann. Sehen, "einfach" den Menschen vor mir ganz sehen. Offenheit und Vertrauen und Zuneigung vermitteln ob nun gegenüber Menschen mit Sprachfehler oder Hauptschulabschluss oder aus Pakistan oder Akademikerkids. Eine Gabe, gegen die ich nicht ankämpfen mag, die ich weiterhin leben und nutzen will. Für mich, für die Welt, für andere.
Den heutigen Tag fliegen meine Gedanken dann immer mal wieder gen gestriger Abend. Ein Konzert der besonderen Art. VErmutlich sind das alle meine Musikerlebnisse der letzten Wohen und Monate. Und trotzdem war das gestern Abend besonders. Max PRosa hat mich verzaubert. Die Band ist so beieinander, sie vermitteln eine tief harmonische Art und Weise Musik zu machen. Er singt so ehrlich in die Welt hinaus, mit tollen Texten, mit Momenten in denen ich mich völlig hingeben kann. Mit Riesling aus Plastebechern, mit Hände und Herzen halten, mit Supportacts wie Britta und Sandrina, die wir hinterher auch auf der STraße treffen, mit guter Falafel und meinem kaputten Fahrrad, das mir den Rückweg schwer macht. Flüchtige Momente der Glückseeligkeit. Meine Gedanken schweifen zu meinen HErzmenschen. Das Radel muss ich wohl oder übel in die Werkstatt schaffen - schade eigentlich, dass meine skills und mein Werkzeug für die Tragik dieses Fahrradlebens nicht ausreichen werden. Nun aber erstmal Tatort und schlafen.

https://www.youtube.com/watch?v=m_Koi_GWlzk&list=PLasHAkbVEOV3UwRu8IK3J2zylKZee11e6

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