Klein.Laut.Folgen
Dienstag, 1. Juni 2021
Ich habe ein Recht darauf...
... da zu sein.

Verdammt ja. Ich habe ein Recht darauf. Es schreit in mir. Ganz laut. Mein inneres Kind. Das von mir gesehen werden will. Von mir gehört werden will. Es sitzt in meinen Zellen. Das Trauma ist in mir. Ob ich nun will oder nicht. Es sitzt in meinen Zellen und bahnt sich seinen Weg. Und ich habe so große Angst davor. Im Endeffekt vor mir selbst. Ich habe Angst davor, was das Kind mir erzählen will. Ich habe Angst davor dass ich es nicht halten kann. Es nicht mag. Es nicht mag, weil es meine jetzige Welt zerstört. Meine Vorstellung von dem wie und wer ich bin. Ich habe ein Recht darauf da zu sein ruft es am Ende der Therapie aus mir heraus. Ich habe ein Recht da zu sein, mit allem was ich bin. Mit meiner Bedürftigkeit, mit meiner Traurigkeit, mit meiner Wut, mit meiner Klugheit, mit meiner Klarheit, mit meiner Intuition und Wahrnehmung, mit meinem Körper, mit meiner Freude, mit meinem Laut und meinem Leise sein. Das Kind in mir hält sich die Ohren zu. Es will nichts mehr sehen und hören. Ich will meine Ruhe, ich will allein sein. Und ich will gehalten werden. Ich will geliebt werden, für die Person die ich bin und nicht für das was ich tue. Und ich liebe mich nicht, wenn ich nichts tue, nichts für andere tue. Ich kann es mir erzählen. Und im Kern ist es anders. Das Kind in mir schreit "es ist zu viel für mich", und ich laufe weiter. Ich laufe weiter, weil ich Angst davor habe zu sterben. Ich habe Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Ein Teil von mir hat Angst. Mein Kopf brummt, ich träume wild. Ich müsste mich auf die erste HR vorbereiten und ich kann es nicht. Mein Körper hängt zwischen Panikattacken und tiefer Erschöpfung, vielleicht auch krank werden. Und mal wieder habe ich das Gefühl damit allein zu sein. Meine Therapeutin spiegelt mir immer wieder wieviel ich mit mir selbst ausmache. Wie wenig ich mit anderen teile, wenn und das es mir nicht gut geht. Ich habe Angst auch damit zu viel zu sein. Zu nerven. Wie ein Opfer durch die Welt zu laufen. Und ich weiß ich bin ein Opfer. Ein Opfer gewesen. Heilung braucht Zeit und viele kleine Schritte. Und nach intensiven Sitzungen gibt es oft erstmal eine Verschlechterung des allgemeinen Befindens, das weiß ich auch. Und ich sehe so viel klarer, was mir alles nicht gut tut und wie ich mir im Außen immer wieder die Reinszenierung der Familienstory gebe. Daraus ziehe ich meine Berechtigung am Leben sein zu dürfen. Und ich habe ein Recht darauf da zu sein; verdammt ich darf da sein, auch wenn ich nichts für andere tue. Nichts halte. Nichts organisiere. Und gerade ist es noch so und es schnürt mir die Kehle zu. Es lässt mich nicht atmen. Und das viele Weinen und das wirre Schreiben hilft mir. Ich höre mich. Ich sehe mich. Ich kann das nicht mehr. Ich lasse es sein. Und traurgier Weise werde ich keine Therapeutin. Ich werde keine HR leiten. Zumindest nicht, bevor ich selbst Heilung erfahren habe. Ok, das ist es was ich aussprechen wollte und musste. Es ist schlagartig ruhig in mir. Ruhe, die ich so vermisst habe.

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Donnerstag, 3. Dezember 2020
Ich möchte...
...

Deine Rose
unter der
Glasglocke
sein

Gehegt
und
pflegt
werden
mich hingeben
ganz Dein

Ich möchte
Dich
ganz
für mich
allein

zweisam
gemeinsam
sicher
geborgen
möchte
dass
Du mich
meinst

Schau
die anderen
Rosen
an
bewundere sie
finde sie
schön

Komme
zu mir
zurück
willst
Du ganz
für uns gehen?

Ich lasse
Dich
sein
Ich lasse
Dich fliegen
brauche Vertrauen
um mich
nicht
zu betrügen

Ich mag
es
nicht
wenn ich
so denke

will
die Gedanken
ins Bodenlose
verrenken

Will sie
nicht
in meinem
Kopf
und
Herz
habe selbst
Angst
vor Committment
und all
dem Schmerz

Den ich
nie
gespürt habe
weil ich
nie eine
Rose
unter einer
Glasglocke
sein wollte

will
ich
es jetzt?
will
ich
es mit Dir?
Im Grunde
JEIN
und dafür
bin ich hier?

Ich weiß
es
nicht.

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Samstag, 14. November 2020
Ach du...
Ach du
sagst Du
und meinst damit
mich

Ach du
sagst Du
ich lausche
und meine damit
Dich

Ach du
sagst Du
und wir zwei
sind phänomenal

Ach du
sagst Du
Kontakt als Dazwischen
die Welt drum herum
ganz klein und egal

Ach du
sagst Du
und ich beobachte
mich dabei

Ach du
sagst Du
verlieben
ganz erwachsen und frei

Ach du
sagst Du
und die Töne
treffen sich in uns

Ach du
sagst Du
Musik in meinen Ohren
und Sehnsucht
nach deinem Mund

Ach du
sagst Du
und ich bin
gespannt

Ach du
sagst Du
bin von uns
ganz gebannt

Ach du
sagst Du
und Du bist
nicht hier

Ach du
sagst Du
ich vertraue
mir
und
Dir.

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Montag, 5. Oktober 2020
Und ich ...
... bin aufgewacht aus meinem Traum.

https://www.youtube.com/watch?v=qvsfRSm9Au4

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Dienstag, 29. September 2020
Ein Gedicht ...
... nach langer Zeit. Geschrieben in Saarbrücken:

Die Angst

Ich hab geträumt von Dir
von Liebe
und Loyalität
von Rotweinlippen
und Leichtigkeit

Ich hab geträumt von Dir
von Deinem Blick
von Sommerregen
und Marillen

Ich hab geträumt von Dir
von Salz auf Haut
von Öl und Brot
und dem Geruch von warmer Kruste

Ich hab geträumt von Dir
und einem Bus
mit Blick auf den Strand
und Meeresrauschen im Ohr.

Ich hab geträumt von Dir
von Geborgenheit
und Halten
von Deinen Armen
um meinen Bauch

Ich hab geträumt von Dir
von Lachen und von Weinen
von Angst vorm Bleiben
vom Wunsch zu sein
und mir in einem Sommerkleid

Ich hab geträumt von Dir
die Freiheit im Gesicht
Musik in unseren Ohren
von knackenden Miesmuscheln
hab ich mich schon verloren?

Ich hab geträumt von Dir
und unserem Leben
mein Herz klopft voller Extase
zerspringt im Beben

Ich hab geträumt von Dir
und jetzt habe ich verdammt noch mal Schiss
Zweifel am Duft der Kruste
Zweifel mit mir
und dem Anblick des Meeres

Ich hab geträumt von Dir
und es wird immer enger
meine Zähne fest aufeinander
mein Atem flach in meiner Brust

Ich hab geträumt von Dir
und mein Versagen wird real
ich öffne die Augen
und Du wirst egal

Ich hab geträumt von Dir
und schiebe Dich hinfort
die Angst vorm Scheitern ist zurück
zurück an diesem Ort

Ich hab geträumt von Dir
und will verdammt dabei bleiben
mögen die Bilder mich tragen
mögen sie mich leiten

Leiten heraus aus dem Traum
und hinein
in unser gemeinsames Leben
ich werde alles dafür geben.

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Montag, 30. März 2020
Für mich ...
… könnte diese Welt immer im "Corona-Modus" bleiben - ok, ohne Ausgangssperre vielleicht. Für mich ist gerade viel ok an und mit der aktuellen Situation. Ich fühle mich seit Wochen endlich wieder mehr in meiner Kraft. Und ich komme mehr und mehr zur Ruhe, kann irgendwie besser durchatmen. Merken dieses Gefühl auch andere Menschen? Das die Welt angehalten hat? Auch "energetisch" - auch wenn dieses Wort wohl sofort in die "Eso-Schublade" gesteckt werden kann. Mir fällt kaum ein treffenderes ein... Die Welt mit Virus ist irgendwie mehr meine Welt. Sie ist ruhiger, unaufgeregter, hat mehr Boden unterm Hintern, das Tempo ist raus. Ich arbeite jeden Tag so viel ich will und kann. Ich starte meinen Tag mit Qi Gong oder Yoga oder Meditation oder WimHof Atmen. Ich faste hier ein wenig vor mich hin. Ich rauche ab und an mal nen Joint. Ich habe gerade kein Bedürfnis nach anderen Menschen. Weniger sprechen, weniger hören, weniger sehen, weniger im Außen fühlen. Ich schlafe so viel ich will. Ich mache das worauf ich hier an diesem Ort Lust habe. Ich ziehe mich zurück, wann immer ich es will - es gibt ja auch später noch Zeit. Ich komme dazu mich genau zu beobachten und ich fühle mich. Mein Zeitgefühl ist ein anderes, ich bin irgendwie entspannter... Die Natur scherrt sich nicht um Corona, sie explodiert im Minutentakt und schenkt mir wunderbare Minuten und Stunden. Der Schnee fällt und wird direkt von der schon so warmen Sonne geschmolzen. Ich stochere im Lagerfeuer und hängen meinen Gedanken nach. Und meine an der Vernunft orientierte Richterinnenstimme meldet sich unentwegt. Es geht weiter, in wenigen Wochen schon. Und du hast gut reden, weil du keine Miete zahlen musst, überlege mal wie es anderen Menschen derzeit geht, welche Ängste sie aushalten müssen, gerade jetzt solltest Du Kontakt zu deiner Familie halten und nicht darüber nachdenken, den Kontakt erstmal wieder komplett auf Eis zu legen etc. Aber ich mag mir eine Welt nach Corona ausmalen und vorstellen, die anders funktioniert als jetzt gerade. Die ruhiger ist und nicht nur über das kommende Wirtschaftsjahr nachdenkt. Eine Welt, die bunt ist, die wir als Menschen achten und sie wertschätzen. Und eine Welt, die entschleunigte Menschen beherbergt, die wirklich Bock haben, dieses eine Leben zu entdecken und tatsächlich zu erleben. Aktiv, nicht passiv. Visionär, nicht im "alles bleibt so wie es war, weil es ja eh nichts bringt, wir nichts ändern können, und ich auch nicht weiß wie es anders gehen soll"- Modus verhaftet. Eine Welt mit mutigen, kreativen und lebensfrohen Menschen, die sich einander zuhören und ihr miteinander schätzen. Mit Menschen, die nicht im Überfluss ertrinken, sondern die die kleinen Gesten und Geschenke dieses Lebens zu schätzen wissen. Menschen, die Musik hören, eben aktiv. Menschen, die Bock auf Draußen-Sein haben, die ihr Essen gern haben und bereit sind, dafür viel aufzuwenden. Und eine Welt mit Grundeinkommen - das wäre jetzt super! Und ich meine alle Menschen. Wir sehen gerade, wieviel Billionen möglich sind.

Und ich höre so viele schöne Wohnzimmerkonzerte bei TV-Noir:

https://www.youtube.com/watch?v=aJhGqY0P7iE

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Samstag, 14. März 2020
Ich schaffe es ...
… nicht. Es ist zu viel. Ich schaffe es nicht. Und ich bin verdammt allein damit. Ich schaffe es nicht - das es, was so leer und unbeschreiblich klingt. Ich schaffe es nicht - und ich will es auch nicht mehr schaffen müssen. Ich bin so müde vom schaffen müssen. Ich will mein Leben nicht schaffen, nicht hinter mich bringen, ich will es leben. Ich schaffe es nicht - es ist zu viel. Meine Gedankenkreisen, unentwegt, schnell, wirbelnd. Sie fliegen durcheinander, ecken an, kollidieren, zerplatzen, formieren sich neu. To-Do-Listen für das Haus, To-Do-Listen für das Festival, To-Do-Listen für die WG, To-Do-Liste in Form einer "Freunde, die ich anrufen mag-Liste", To-Do-Liste in Form einer "für wen stricke ich als nächstes Socken", To-Do-Liste für meinen privaten Schreibtisch, To-Do-Liste für meine Ausbildungen. Und ich fühle mich nicht in der Lage, irgendetwas davon zu tun, davon anzugehen. Ich werde schon müde, wenn ich nur daran denke. Es ist zu viel. Es - das Außen. Es ist zu viel zu wissen, dass ich konsequent am Außen mitbaue, dass ich mich immer wieder in solche Situationen manövriere, dass ich mich immer als Opfer des Außens fühle. Eine Rolle, die mir unheimlich STINKT. Ich habe keinen Bock mehr auf Opfer sein. Ich habe keinen Bock in einem Boot zu treiben, dass ich scheinbar nicht steuern kann. Und ja, ich könnte mich jetzt wiederum in die Opferperspektive bringen in dem ich mir vor Augen führe, dass es wohl schon ganz früh gelernt ist - das zu viel von allem. Zu viel Verantwortung, zu viele Baustellen, immer das Gefühl nicht genug zu sein, nicht schnell genug gewesen zu sein, etwas verpasst zu haben, der Kontrolle hinterher zu laufen. Immer. Als Kind, als Jugendliche, als junge Erwachsene. Und nun ist es mal wieder so weit. Ich bin kränklich, seit drei Wochen - werde nicht so richtig fit. Habe Lust auf tagelang Höhle, auf Rückzug, auf niemanden sehen und hören... und auch dafür verurteile ich mich. Eine Stimme in mir die mir behände zuschreit: ah ha, na haste dir mal wieder zu viel vorgenommen? Ach und jetzt hängste durch? Na das hätte ich dir auch vorher sagen können. Und jetzt nicht ans Telefon gehen - na ob dir das deine Freunde verzeihen können? Nehmen kannst Du ja gut, aber geben? Die Welt dreht sich nicht immer nur um Dich! Eine andere flüstert: nun ruhe dich mal aus und dann geht es weiter. Ab Montag wird es schon wieder gehen, so langsam werden einige Sachen von den Listen auch wirklich dringend.. die kannst du nicht einfach liegen lassen und hoffen, dass sie sich von selbst erledigen. Ohne Anstrengungen wirst Du nie an ein Ziel kommen, es tut sich nichts von selbst.

Und dann gibt es den Teil, der beiden Stimmen keinen Glauben schenkt, schenken will. Der mir zuruft: entspanne dich, lass los. Das Leben trägt dich und wird dich immer tragen. Mutter Erde trägt dich und wird dich immer tragen. Hab Vertrauen, es wird sich alles fügen. Deine Freunde lieben dich, auch wenn Du dich monatelang nicht melden würdest. Entwickle jeden Tag ganz aus Dir heraus und lausche Dir achtsam. Sei langsam und vertraue auf die Ruhe in Dir. Höre auf für alles Listen zu schreiben, setzte Prioritäten und halte es aus, nicht überall gleichzeitig sein zu können. Das wäre übermenschlich. Sei gut zu dir und verlange Dir nicht so viel ab - atme. Atme tief und ruhig. Ein und aus. Und weine, weine so viele Tränen, wie du magst - beweine all die Jahre in denen du so hart zu dir warst, in denen du dich hast hin und her schupsen lassen von den Wellen des Lebens, von deinen hohen Ansprüchen und den unzähligen To-Do-Listen. Und erkenne dein Gefühl von "es ist zu viel" gerade an, umarme es, liebe es, genieße es. Feiere Deine lichtdurchflutete Höhle. Fühle Dich verbunden.

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Freitag, 8. November 2019
Ich bin zu...
… SCHNELL. Zu schnell im tun, im machen, im sein. Ich bin zu schnell für andere. Ich bin zu schnell und handle nicht aus dem tiefen Vertrauen heraus, dass sich alles fügen wird. Ich nehme meinem Gegenüber damit Raum; die Person geht einen Schritt zurück. Oder auch zwei. Oder wird wütend. Oder fühlt sich nicht gesehen. Oder nicht anerkannt. Oder klein gemacht. Mein Gegenüber geht aus dem Kontakt, weil ich ihn vorher schon unterbunden habe. Ein Teufelskreis, der mich traurig sein lässt.

Ich habe tiefe Angst vor dem Verlust von Kontrolle und versuche deshalb stets durch mein schnelles Agieren, durch meine Macherqualitäten die Illusion von Kontrolle zu erhalten. Ich schaue voraus und versuche mich in der Zukunft in Ruhe und Sicherheit zu wiegen. Eine Illusion in Reinform.

Das ZU schnell gibt mir ein Gefühl von Unzulänglichkeit. Von nicht genügen, von nicht gut sein. Mein Kopf erzählt mir immer wieder es ginge doch nur um "die Sache". Aber nein, es geht mir um Kontrolle, um scheinbare Sicherheit. Und ich habe Angst vor dem Kontakt. Ich habe Angst davor zu schwimmen, im Chaos unterzugehen, damit sichtbar zu sein. Und im Kontakt schaffe ich dann einiges davon zu lösen. Gerade ein gutes Gespräch - ein Spiegel, der mir zeigt, dass ich einfach ZU SCHNELL bin. Das ich mit der Tür ins Haus falle, Entscheidungen treffe, weil ich sie eben so treffen will - lieber schnell, als das sie in Frage gestellt werden, ein Konflikt entsteht, ich mich durchsetzen muss. Lieber schnell und jetzt als später und dann mit nem Haufen Trubel, Ärger und Unwohlsein verbunden.

Und ich werde so schnell, aus Angst, dass mich das Außen, Entscheidungen von anderen Menschen begrenzen könnten. Das ich zu spät komme, und alles schon entschieden ist. Weil Entscheidungen getroffen werden könnten, die über mich hinweg gehen, und dann mein Tun und Handeln bestimmen. Das da Strukturen geschaffen werden, denen ich ausgeliefert bin, dich in sinnlos finde, in denen ich keinen Freiraum habe, wo ich nicht gesehen und gefühlt werde, wo ich nicht wachsen darf oder kann.

Ich komme ins Wanken und fühle mich trotz dem Gespräch noch nicht ganz wohl. Bin ganz vorsichtig, weil ich unsicher bin, ob wirklich alles geklärt oder gesagt wurde. Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich möchte gesehen werden. Möchte, dass mein Gegenüber sieht, dass ich doch nichts böses will, nicht in Konkurrenz treten will, sondern aus purer Unsicherheit handle. Ich beginne sofort mich zu rechtfertigen, vor mir selbst und dem Anderen. Ich höre nicht einfach nur zu und lasse die Perspektive des Anderen auf mich wirken, sondern bin sofort im Argumentieren - dabei liegt es nahe, dem Anderen seine Schwächen aufs Brot zu schmieren, nur um mich unantastbar zu machen.

Ich verhalte mich dann wie schon so oft. Ich verhalte mich, wie meine Mutter. Irgendwie strategisch, irgendwie manipulativ. Und ich mag mich damit so gar nicht, so überhaupt nicht. Es ist dabei nicht nur das Reproduzieren von Vorbildverhalten, es ist dazu das ängstliche Kind in mir, dass alles tut, um seinen Freiraum zu erhalten. Das sobald, es das Gefühl hat, dass jemand nicht ganz da ist, das es Lücken im System gibt, versucht, sich seine eigenen Freiräume zu erschaffen - eben ganz schnell, manchmal klamm heimlich, husch husch - vollendete Tatsachen, ohne mich auflehnen zu müssen. Lieber den Ärger hinterher auf mich einprasseln lassen und immer wieder beteuern "aber ich habs ja nur gut gemeint"; dann wird's schon gehen und vielleicht ein wenig Raum für mich bleiben. Damit es nach meinem Kopf geht und nicht immer nach dem meiner Mutter.


Und während des Fastens kann ich all dies so klar fühlen und sehen. Und ich habe den Wunsch es zu ändern. Aber alles was geändert werden will, muss erstmal da sein dürfen.

Schattenarbeit während der Fülle des Verzichts.
Man gut, dass ab morgen das Schattenseminar im Haus ist. Die Energien kündigen sich mit Macht an. Huijuijui.

Selbstgespräch ENDE.

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Samstag, 2. November 2019
Und mal wieder...
… komme ich im allein mit mir sein an. Ich spüre das Schreibbedürfnis deutlich. Auch das Wein- und Zigarettenbedürfnis. Alle drei schwingen irgendwie auf der gleich Frequenz. November Nebelschwaden ziehen durchs Tal. Viel mehr als ein Ziehen ist es wohl ein mystisches Stehen. Alles ist ruhig. Ich höre nur wenige Tropfen, wenn sich die Schwaden an den Bäumen treffen und sich gen Erdboden aufmachen.
Und die Aufregung der letzten Tage und Wochen darf sich setzen. Ein Nachspüren des Erlebten. Ich fühle mich unheimlich lebendig. Ein Gefühl, dass ich so lange nicht in dieser Intensität erlebt habe. Und der Flow trägt mich und es gehen einfach so immer neue Türen auf. Dahinter warten mal helle Überraschungen im gleißenden Licht, mal dunkle Abgründe, die mich zutiefst verängstigen obwohl ich weiß, dass ich hinein springen muss. Ich muss es, um ein lebendiges Leben zu führen, ein Leben, das ich nicht bereue, ein Leben, bei dem ich am Ende (wann immer es mich ereilt) sagen kann: und ich habe gelebt. Mit allem, was ich hatte, konnte und wollte.
Ich könnte heute noch ne Runde tanzen gehen. Augen zu, die Arme fliegen, die Beine stampfen. Und irgendwann mache ich die Augen auf und Du schaust mich an. Klar und wach und mutig.

Lass Dich nicht allzu lang bitten. Lebe.


https://www.youtube.com/watch?v=arhcMWzFdyU

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Sonntag, 1. September 2019
Das Fliegen ...
… über den Wolken. Das Fliegen durch das Alpenpanorma klingt noch immer in mir nach. Voller Vertrauen und Zuversicht habe ich mich hingegeben. Dem Flug, den Menschen, dem Leben. Es war und ist atemberaubend. Ich spüre meine Lebensenergie und meine Lebenskraft. Ich bin in Verbindung, in Kontakt gegangen, ohne mich dabei zu verlieren. Ja, ich kann das. Zugleich spüre ich auf dem für mich richtigen Weg zu sein. Zurück im Haus am Wald spüre ich nun in mein Allein-Sein hinein. Das Haus ist leer. Der Garten ist leer und ziemlich trocken. Die Spätsommersonne hat noch ordentlich Kraft, auch im Fichtelgebirge. Ich wäre gern noch ein wenig im Süden geblieben. Der Körperkontakt tat mir so gut und ich vermisse ihn. Auch den zugehörigen Lockenkopf. Das Feuer in mir wurde durch das in der Luft sein entfacht. Es lodert und ich tue mich gerade schwer, etwas mit dieser Kraft anzufangen. Vielleicht eine Wanderung? Vielleicht ein Seeausflug? Vielleicht ein wenig Gartenarbeit? Vielleicht schreiben? Vielleicht lesen? Vielleicht inne halten und einfach die Sonne genießen? Vielleicht Musik machen und das neue Aufnahmeprogramm austesten? Ich weiß es gerade nicht. Aber ich weiß, ich bin am Leben, bin lebendig so oder so.

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Letzte Aktualisierung: 2021.06.01, 13:25
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... nach langer Zeit. Geschrieben in Saarbrücken: Die...
by kleinlautfolgen (2020.09.29, 21:52)

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