Klein.Laut.Folgen
Dienstag, 24. Juli 2018
Tante sein ...
… ist ein abgefahren schönes Gefühl. Zu wissen, dass da jetzt ein kleiner neuer Erdenbürger auf dieser Welt ist, dem ich zumindest ab und an auf seinem Lebensweg begleiten werde gibt mir Sinn. Auf eine besondere Art und Weise ist da nun einfach eine Dimension mehr in meinem Leben. Ich lasse alles stehen und liegen und besuche die beiden gepaart mit Autopanne, tief rotem Sonnenuntergang und Nebel in den Wiesen... Zu dem das erste mal wieder im elterlichen Heim schlafen. Dieses Mal im alten Ehebett. Puhh. Das muss nun erstmal sacken. Ich verbringe einen ganzen Nachmittag und meine Schwesti lässt mich ganz nah teilhaben. Eine halbe Stunde allein mit dem kleinen Mann und ich kann mich kaum satt sehen. Dazu kann ich sie alle so gut sein lassen. Atmen und fühlen und riechen. Ein ganz zartes Wesen. Alle Liebe dieser Welt in einem so kleinen Körper. Und das erste Mal schläft er mehr als drei Stunden am Stück und ruht sich ordentlich aus. Zwischenzeitlich träumt er wild und fällt immer wieder neu in diese Welt. Was da so alles in diesem kleinen Wesen vorgehen muss. Ich kann es nur erahnen. Meine Schwester ist ganz Mama, zeigt ihre wunderschönen Brüste und lässt sich fallen. Der Schwager ein Papa stolz wie bolle und super sicher im Umgang mit dem Kleinen. Ach ich grinse und höre kaum noch auf. Dazu ein sehr trubeliger Ferienstart in die dritte Woche - heute mal wieder einen Tag bei und mit den Kids und den ganz passen den Pachebel-Kanon in Gitarrenversion gegen 7 Uhr morgens in der Ringbahn. Die Sonne scheint als gäbs kein Morgen mehr. Und zum erden gehe ich nun gleich noch zum Qigong.
Eijeijei.

https://www.youtube.com/watch?v=-eAGt2RVAXI

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Samstag, 28. April 2018
Da ist eine ...
... Fernbedienung in mir. Das Fernsehprogramm ist mein Leben. All zu oft werden die jeweiligen Sender samt zugehörigem Videotext aber nicht von mir ausgesucht. In meinem Unterbewusstsein drückt noch immer meine Mutter die Knöpfe, sind meine alten Programme aktiv. Manchmal gefällt mir, was ich dann sehe und erlebe, manchmal fühle ich tiefes Unbehagen, wenn die nächste Sendung, das nächste Programm scheinbar unverhofft und nicht vereinbart - weil außerhalb meines geplanten und gefühlten Sendeplanes - angeknipst wird. Um nicht nur Dramen, Krisen, Raubbaudokumentationen, Zerstörungsszenarien und schwarz-weiß Bilder zu sehen und zu erfahren, muss ich der Regisseur bleiben. Den Sendeplan selbst schreiben.
Dies ist ein enorm schweres und herausforderndes Unterfangen, braucht es doch meine gesamte Achtsamkeit, mein vollkommenes Selbst-Bewusstsein. In Wochen, in denen ich meiner alten Sucht (zu) "viel zu machen, erledigen, angehen, tun" fröne, ist es dann nicht mehr umzusetzen. Das fühle und spüre ich ganz klar und deutlich. Dann suche ich meine Entspannungsmomente im Glas Wein, im nächsten Joint, im nicht Feierabend machen, im weiter laufen. Meine morgendlichen Achtsamkeits-Minuten offenbaren dann ein riesiges Knäuel an Gedanken, die unsinnig umherwuseln und das schon halb acht am Morgen. Die geträumten Träume, in denen ich Menschen erschieße, alte Modderlöcher durchwühle und meine gesamten Beziehungen Revue passieren lasse, kann ich dann schon gar nicht anschauen und würdigen. Der Plan in Ruhe und ohne Ballast aus der Nacht in den Tag zu starten, funktioniert nur so lange, wie ich auch genug geschlafen habe. Pünktlich ins Bett gekommen bin, genug Zeit am Abend hatte um runterzukommen, bevor ich mich meinem Buch widme. Kein schweres Essen, das meinen Körper nicht ruhen lässt und viel Energie für die bloße Verdauung fordert.
Im selben Atemzug bahnt sich meine Ruhebedürfnis seinen Weg nach oben. Dann geht gar nichts mehr, außer konsequenter Rückzug. Dann bin ich trotz 12 Stunden Schlaf tief erschöpft. Stehe schon mit einem niedrigen Energielevel auf. Und jedes Mal weiß ich, ach Mensch, da biste wohl wieder ne Biegung gelaufen, eine Runde im Kreis, wieder an der selben Ausgangsposition auf meinem Weg.

Die Programme in mir anzusehen tut oft sehr weh. Ich sitze bei meiner Therapeutin und weine häufig schon nach den ersten Minuten des Gespräches. Vor lauter Erleichterung. In jeder Stunde, die ich dort sitze und einfach zu spreche, erzähle, mein Geschichte(n) zum besten gebe, werde ich mir bewusster. Bewusster über meine fest verankerten Normen und Werte und Vorstellungen und Erzählweisen. Narrative, die ich mir selbst andichte, andere Erzählstränge die einfach irgendwo im Nichts enden, Anfang und Ende unklar. Ich entdecke Steine auf meinem Weg, Löcher, Abgründe, Klippen und fange noch einmal neu an darüber zu reflektieren, was von all dem heute und jetzt gerade noch zu mir passt. Dazugehören tut alles, aber ich darf noch einmal neu entscheiden, wer Protagonist meinen Erzählungen ist, wie die Dinge und Personen mit einander in Beziehung stehen, welche Rollen eingenommen wurden. Mein tatsächlich neuer Blick fördert zugleich eine Traurigkeit zu Tage. Darüber wie ich mit mir und auch mit anderen in den vergangenen Jahre umgegangen bin. Was ich habe gelten lassen, was nicht. Wer gehen musste, wer blieb. Vieles schien mir schon immer klar, habe ich schon vor vielen Jahren sehr ähnlich formuliert, doch zum ersten Mal kann ich die Worte auch fühlen. Ich weiß nun besser, was ich mit vielen Sätzen in der Vergangenheit sagen oder ausdrücken wollte. Auch hier in diesem Blog.
Die große Stadt erblüht ganz nebenbei. Eine Hau Ruck Aktion mit tollem Ergebnis. Alles ist wieder grün, der Müll und das Grau der Wände verschwinden hinter Fliederblüten und Weidenkätzchen. Die Kräuter sprießen, die Vögel zwitschern. Jeden Tag begebe ich mich nach draußen und genieße die klare Luft, das aufgeregte Tummeln, das Leben.
Die Samen auf meinem Balkon sprießen, der Bärlauch ruft mich ganz laut.


https://www.youtube.com/watch?v=cy9DiOtSzMg

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Samstag, 1. Juli 2017
Und jetzt ...
... heißt es ma wieder: sammel Dich junge Dame.

https://www.youtube.com/watch?v=nNwJSb0twMI

Garnicht so einfach im trubligen Sommerwirrwarr von ineinanderrauschenden Tagen nun diese wunderbar erdenden Regentage zu erleben. Viel beschäftigt mich, vielem möchte ich nachspüren.
Zum Beispiel das Du genauso schnell aus meinem Leben verschwindest, wie Du hineingestolpert bist. Ausm Nichts, zwei Magnete in einer großen Stadt. Der eine mit Vertrauen und Lust die Welt neu zu denken, der andere mit Vorsicht, Kontrolle, durch die immer mal wieder eine Zauberhafte Offenheit blitzt, eine Klugheit, die bis zum Horizont und zurück reicht und einem von mir vermuteten Rucksack, der Dich immer wieder wie einen Käfer auf dem Rücken landen lässt. Einfach so, aus dem Nichts verschließt Du Dich in Gänze, mal ein Wort, mal eine Melodie als Trigger. Begierde, die nur in meinem Kopf gelebt wurde, während Du neben mir einschläfst und mich scheinbar nur in deinem anderen Ich begehrenswert findest.
Ich genieße die Momente, in denen wir ganz beieinander sind, auch wenn ich sie manchmal gezielt suchen muss. Bleibt mir nun eine intensive und schöne Menschenbegegnung in Erinnerung, die mich daran erinnert, wie schön es ab und an ist gemeinsam einzuschlafen und aufzuwachen, oder durch Fluten zu radeln, das Dach zu flicken, Musikakkorde zu bestaunen und über das falsche in der Welt zu lamentieren. Du freigeistiger Kritiker gebadet in ständiger Kontrolle, ein Mann mit mehr als zwei Gesichtern, von denen ich nur ein paar sehen durfte. Schön waren unsere Sommermomente.

Dankbar bin ich für die Bindfäden vor meinem Fenster, und meinen neuen Mitbewohner, und die Brioche zum Frühstück und meinen allerliebsten Kletterkumpanen, und über die Herausforderungen, die ich gerade im Job meistere, und über die kurzen Ausflüge und den Drang nach MEnschenpausen, der bleibt und mir Sicherheit gibt und eine Leere, die mich vertrauen lässt. ICh kann sie noch immer zulassen - zumindest bin ich hart bemüht. Herzmenschen an die ich denke, aber kaum ZEit finde, sie zu sehen und auch das zerreisst mich nicht mehr.
Und viel Musik.

Es macht alles Sinn. Gefühlsbegleitung leider nicht wählbar - aber ob ich hinhöre oder nicht, das kann ich mir aussuchen. Ein Plädoyer fürs Lauschen!

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Sonntag, 15. März 2015
Ein weiterer ...
... Job. Ich mache mein Bauchgefühl war, scheue weiterhin jegliche Bewerbungsbemühungen, laufe lieber schnur stracks ins nächste Café, heute ne Runde Probe arbeiten, I got the Job. Ein Stück vom Glück, eine Siebträgermaschine, die mich weiter qualifiziert und ein paar Tage mehr arbeiten, ein paar Taler mehr auf dem Konto, die meine Miete auch für die nächsten Monate sichert. Viel mehr noch vertraue ich ins Vertrauen, frage einfach mal nach, stelle den Kritiker hinten an und kann nur gewinnen - an Erfahrung an netten Momenten. Zurück von meinem spätabendlichen Babysitterjob bleibe ich an einem Ubahnhof stehen , lausche tollster Straßenmusik, rede mit dem Menschen, der sie macht, Rauche ne Kippe, wünsche einen schönen Abend und falle nun arg müde ins Bett. Is ja schließlich Samstag.

Heute mal Cello-Musik, die mich gestern Abend beim Einschlafen begleitet hat (in einer klanglich weitaus besseren Version aber die Unlust am Suchen ... tja). Ich habe dieses Instrument sehr gern. Es ist so warm und klar und in sich stimmig. Ohne Ausreißer nach oben oder unten - mittig. Es ist filigran und doch unaufgeregt, nicht so verfrickelt. Ein wenig melancholisch und doch kraftvoll. Wer spiegelt sich hier eigentlich in wem?

Von den Bach-Suiten (ich habe wirklich keine Ahnung) konnte ich die Es-Dur Suite am meisten genießen:

https://www.youtube.com/watch?v=eX40tkN5CGs

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Letzte Aktualisierung: 2021.06.01, 13:25
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