Klein.Laut.Folgen
Samstag, 15. Dezember 2018
33 is ne ...
… Schnapszahl.

und darum gehört auch n Schnaps dazu. So ging der Liedtext, den ich Ende der 1990er zum 33. Geburtstags meines Vaters gesungen habe. Als Kind - nicht mehr völlig unbedarft und doch voller Liebe und Tatendrang. Nun heute durfte ich meinen 33. Geburtstag erleben. Ein schöner, erfüllter Tag. Mit vielen meiner Herzmenschen, inspirierenden Seelen, jede/r für sich mit Anteilen auch von mir. Schön war es. Dazu soviel Nachklang von der Heldenreise, der immer subtil mitschwingt, im Gefühl, im Körper, in und mit meiner Seele. Es ist noch immer nicht in Worte zu fassen. Ich weine auch heute. ich weine eben weil ich Verbindung fühle, ich strahle eben weil ich Verbindung spüre. Abgefahren. und Du bist da. so wie Du gerade kannst. Du schenkst uns - wie immer - Momente. ich möchte einfach nur in deiner Nähe sein, Dich merken, die spüren, dich wahrnehmen. Es ist dieses Gefühl, dieses intuitive Abkommen. Verbundenheit. Tiefe Liebe. Versprich es mir - egal wann, aber lass es uns versuchen. Dein Weg, mein Weg, unser Weg. Alter, aber diese vielen Umwege - so schwer zu ertragen. Nun bin ich erschöpft und fühle mich bereichert zugleich. Gewissheit mit jedem Einzelnen ohne klare Worte. Gewissheit, über noch so viele Museumstage die da auf mich warten. Und meine Tränen, die nun hoffentlich fortwährend fließen können. Strafe mit Güte - wie absurd und doch präsent. ich mag mich nicht weiter diesem Muster hingeben. Ich will es verdammt nochmal nicht. Der Wein, der mein Fühlen vernebelt und verstärkt zugleich. in entgegengesetzte Richtungen vielleicht? Falafel könnt ich jetzt essen.

und morgen ist ein neuer Tag in diesem Jahr. Wunder oh Wunder. it goes on and on and on. und ich bin Licht. Licht und Schatten.

Happy Birthday:

https://www.youtube.com/watch?v=OtS8CwjN2xw

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Dienstag, 11. Dezember 2018
Die traurige Traurigkeit ...
… von Ingrid Wuthe. Ich bin gerade fast täglich mit der hier beschriebenen Dame im Gespräch und mag die Geschichte sehr.

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit
Es war eine kleine alte Frau, die bei der zusammengekauerten Gestalt am Straßenrand stehen blieb. Das heißt, die Gestalt war eher körperlos, erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
"Wer bist du?" fragte die kleine Frau neugierig und bückte sich ein wenig hinunter. Zwei lichtlose Augen blickten müde auf. "Ich ... ich bin die Traurigkeit", flüsterte eine Stimme so leise, dass die kleine Frau Mühe hatte, sie zu verstehen.
"Ach, die Traurigkeit", rief sie erfreut aus, fast als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Kennst du mich denn", fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich", antwortete die alte Frau, "immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ..." argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du nicht vor mir, hast du denn keine Angst?"
"Oh, warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selber nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst und dich so nicht vertreiben lässt. Aber, was ich dich fragen will, du siehst - verzeih diese absurde Feststellung - du siehst so traurig aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich jetzt auch an den Straßenrand. "So, traurig bist du", wiederholte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Magst du mir erzählen, warum du so bekümmert bist?"
Die Traurigkeit seufzte tief auf. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie vergebens versucht und ...
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und tief verwundert, "es ist so, dass mich offensichtlich niemand mag. Es ist meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und eine Zeitlang bei ihnen zu verweilen. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Aber fast alle reagieren so, als wäre ich die Pest. Sie haben so viele Mechanismen für sich entwickelt, meine Anwesenheit zu leugnen."
"Da hast du sicher Recht", warf die alte Frau ein. "Aber erzähle mir ein wenig davon."
Die Traurigkeit fuhr fort: "Sie haben Sätze erfunden, an deren Schutzschild ich abprallen soll.
Sie sagen "Papperlapapp - das Leben ist heiter", und ihr falsches Lachen macht ihnen Magengeschwüre und Atemnot.
Sie sagen "Gelobt sei, was hart macht", und dann haben sie Herzschmerzen.
Sie sagen "Man muss sich nur zusammenreißen" und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.
Sie sagen "Weinen ist nur für Schwächlinge", und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht spüren müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir oft in meinem Leben begegnet. Aber eigentlich willst du ihnen ja mit deiner Anwesenheit helfen, nicht wahr?"
Die Traurigkeit kroch noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Ja, das will ich", sagte sie schlicht, "aber helfen kann ich nur, wenn die Menschen mich zulassen. Weißt du, indem ich versuche, ihnen ein Stück Raum zu schaffen zwischen sich und der Welt, eine Spanne Zeit, um sich selbst zu begegnen, will ich ihnen ein Nest bauen, in das sie sich fallen lassen können, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, ist ganz dünnhäutig und damit nahe bei sich.
Diese Begegnung kann sehr schmerzvoll sein, weil manches Leid durch die Erinnerung wieder aufbricht wie eine schlecht verheilte Wunde. Aber nur, wer den Schmerz zulässt, wer erlebtes Leid betrauern kann, wer das Kind in sich aufspürt und all die verschluckten Tränen leerweinen lässt, wer sich Mitleid für die inneren Verletzungen zugesteht, der, verstehst du, nur der hat die Chance, dass seine Wunden wirklich heilen.
Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über die groben Narben. Oder verhärten sich mit einem Panzer aus Bitterkeit."
Jetzt schwieg die Traurigkeit, und ihr Weinen war tief und verzweifelt.
Die kleine alte Frau nahm die zusammengekauerte Gestalt tröstend in den Arm. "Wie weich und sanft sie sich anfühlt", dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Ich weiß, dass dich viele Menschen ablehnen und verleugnen. Aber ich weiß auch, dass schon einige bereit sind für dich. Und glaube mir, es werden immer mehr, die begreifen, dass du ihnen Befreiung ermöglichst aus ihren inneren Gefängnissen. Von nun an werde ich dich begleiten, damit die Mutlosigkeit keine Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hatte aufgehört zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete verwundert ihre Gefährtin.
"Aber jetzt sage mir, wer bist du eigentlich?"
"Ich", antwortete die kleine alte Frau und lächelte still. "Ich bin die Hoffnung!"
© Inge Wuthe

© 2018 Inge Wuthe

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Dienstag, 4. Dezember 2018
Es gibt nun ...
… eine neue Zeitrechnung für mich.
Mein Leben vor und mein Leben nach der Heldenreise. Klingt pathetisch? Darf es. Soll es.

https://www.youtube.com/watch?v=KRQH6reZf_A

Mich hat mein Ruf auf die Reise gelockt. Hätte ich vorher gewusst, was mich erwartet, wäre ich wohl vor lauter Angst nicht gefahren. Ich bin da gewesen, bin zurück. Zurück im Licht. Es ist gedimmter als vorher, hat sich in meinem Körper verteilt. Ich spüre mein Haut, fühle meine Grenze. Werde sie beschützen. Eine Woche, die ich kaum in Worte fassen kann. Eine intensive und unendlich wichtige Erfahrung. Zwei blaue Augen in pulsierenden Kreisen als Belohnung, einen spirituellen Begleiter und ein Instrument der Kraft, Held und Dämon in mir vereint. Anerkannt, gesehen und v.a. gefühlt. Überhaupt war die gesamte Woche ein einziges körperliches wahrnehmen. So, wie ich es vorher nicht konnte. Kognitiv verstehen ja, aber fühlen? Nein. Nicht so. nicht diesen Schmerz, nicht diese dunklen Kräfte, die mich zu übermannen drohen... Ich bin in Gänze geflasht. Nehme mich nun erstmal ganz achtsam auf der Arbeit raus und lerne mich neu in meinem Leben, in der großen Stadt und mit meinen Herzmenschen zu bewegen. In Verbindung gehen können, mit beiden Augen, dem lachenden und dem weinenden. Alles gehört zu mir, das habe ich schmerzlich verstanden. Begleitet von wunderbaren Gefährten und Reiseleitern. So viel möchte gesagt, geschrieben werden - aber alle Worte könnten meine Erfahrungen nur begrenzt ausdrücken.
Danke. Für meine Haut, mein Herz, meinen Schmerz, meine Verletzungen, die Liebe in mir.


" ich werde die tests bestehen
die mir das leben stellt
weitergehen
suchen nach dem, was mich am leben hält
bin damit nicht allein
und werd' es nie mehr sein
weil mich zum ersten mal seit langer zeit
verbundenheit befreit bin ich soweit
fließ in den Äther
in den kreis ohne Verräter …

es war die nacht der vampire in der stadt der wilden tiere
sie ziehen mich zu sich wenn ich das gleichgewicht verliere
geh' ich unter und verschmelz mit dieser masse von mutanten
alles seelenlose wanderer und deren artverwandten
und ich ringe zum himmel
dass die stimmung hier umschwingt
heb die hände zu gott
oder wer immer da rumhängt
herrscher über mein leben
dieser thron gehört mir
denn ich wohn und regier hier
und dann erheb ich meine feder zum schutz gegen den schmerz
der vom schlachtfeld der liebe zu mir rüberdringt
obwohl es scheint, als ob hier jeder trübe lieder singt
wasch ich mich rein
und betrete neues land
dieser junge steht am rand, und mit nichts in der hand
ohne angst in den augen
mit dem rücken zur wand

und dann ruft er alle superhelden, alle großen meister
alle highlander, alle krieger
alle guten geister
alle superfreaks und auserwählten
und er ruft mich
und hat millionen legionen hinter sich"


(Thomas D Millionen Legionen)

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Letzte Aktualisierung: 2021.06.01, 13:25
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