Klein.Laut.Folgen
Samstag, 2. Juni 2018
Ich sende ...
... Licht in Dein Herz.
Heute ist Kindertag. Wie konnte ich das vergessen.
Meine Mutter hat es nicht vergessen und zur Feier des Tages bekomme ich nach 3 Monate die erste Nachricht per MMS:
"Es gibt Mütter, die lieben Ihre Kinder soooo sehr und sind immer bei Ihnen, auch wenn sie selbst, vergessen sind, fallen gelassen werden und ihr Vertrauen missbraucht wird, dass es soo weh tut und kaum auszuhalten ist. Einfach lebendig begraben"
Dazu ein Bild vom Sonnenschein.

Ich breche komplett zusammen und schreie mir die Seele aus dem Leib.
Ich habe so viel Mitgefühl, ja Mama ich leide mit Dir. Ich sehe Dich auch aus der Ferne und fühle, wie schlecht es Dir geht. Aber Deine Vorwürfe, sind bei mir aber an der falschen Stelle. Ich kann nichts, rein gar nichts dafür, dass es Dir so schlecht geht. Ich bin nicht der Ursprung Deiner Dämonen. Nein im Gegenteil. Ich habe Jahre lang versucht die Aufgabe zu erfüllen und sie in Schach zu halten. Ich habe dafür gekämpft, dass Du lächeln kannst und glücklich bist. Egal wie und egal was, ich weiß, dass gerade nichts richtig wäre und jegliche Worte und jegliches Handeln meinerseits in Deine Erzählungen einbaut würden. Diese Nachricht zeigt es mir. so viel Berechnung, eine solche Nachricht als erste Nachricht zu schicken, mir bleibt gerade nur, Dir Licht ins Dunkle zu senden.
So leid es mir tut, so sehr es mein Herz und all meine Kraft und Achtsamkeit herausfordert ich kann und werde nichts tun. Ich werde Dir nicht antworten; sollten es mehr Nachrichten werden, wechsle ich auch meine Telefonnummer. So geht das nicht, so will ich das nicht für mich und für uns.
Und weißt Du, Deine Worte treffen mich tief. Sie machen mich traurig, verletzen mich sehr. Was glaubst Du denn? Was glaubst Du denn, was uns ausmacht? Was glaubst Du denn ist Liebe? Was glaubst Du denn ist Vertrauen?
Ich habe geglaubt. Ich glaube immer noch. Und ich vertraue meiner Intuition und meinem Bauchgefühl
Na klar und dann auch noch in deinen Whats App-Status und auch Papa geschickt. Auf das alle gemeinsam mit Dir leiden.
Und du hast es geschafft, wir weinen alle drei. Getrennt und doch zusammen.

Und wieder sende ich Licht, helles Licht und atme aus und ein.
Die ganze Woche habe ich es gefühlt, habe deine Energie und Deine Gedanken wahrgenommen. Jeden Tag hat mein Kopf gedröhnt und ich habe hingehört, konnte es nicht fassen, aber nun ist alles klar.
Ich liebe mich, ganz egal was für ein schlechter Mensch, was für eine schlechte Tochter ich in Deinen Augen bin.
Und wieder Licht.
Licht.
Licht.
Licht.
Es regnet.
Endlich.

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Samstag, 26. Mai 2018
Ich mag ...
... nun auch den Wald. entgegen meiner bisherigen Annahmen und Gefühle, habe ich im endlosen Pfälzer Wald meine Liebe für die Ruhe und friedvolle Atmosphäre dieses Sammelsuriums an Stämmen und kronen entdeckt. bergauf, bergab, fast immer ist der freie Blick verstellt, liegt im Verborgenen, man muss schon bis nach oben laufen, immer weiter gehen, einen Schritt vor den anderen. Oben dann rote Sandsteinfelsen, tiefhängende Wolken, sattes Grün in den verschiedensten Ausprägungen, sanft gewölbte Hügel, schier unendlich, wellen sie sich dahin. Die Vögel haben mich jeden Morgen geweckt. Meine ersten kletterrouten am Fels liegen hinter mir. Ich bin sehr stolz auf mich, ich bin weiterhin achtsam und konnte die vergangenen Maiurlaubstage genießen, ohne nun in tiefe Erschöpfung zu verfallen. Die Gewissheit der anhaltenden Rumpelzeit bleibt, aber gerade habe ich keine Angst mehr vor allem was da auf mich wartet. Gerade bin von Zuversicht und Neugier erfüllt. Das erste mal auch wieder ein "nach Hause kommen" in die neue Wohnung, die große Stadt. Und ja, es fühlt sich wie zu Hause an und das ist gut so.
Saarbrücken ist sehr sympathisch, v.a. die Saarbrigga. Und der Pfälzer Wald lässt mich friedvoll in den Sommer starten.

Hier die passende Musik:

https://www.youtube.com/watch?v=qdNOGbuLNag

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Samstag, 28. April 2018
Da ist eine ...
... Fernbedienung in mir. Das Fernsehprogramm ist mein Leben. All zu oft werden die jeweiligen Sender samt zugehörigem Videotext aber nicht von mir ausgesucht. In meinem Unterbewusstsein drückt noch immer meine Mutter die Knöpfe, sind meine alten Programme aktiv. Manchmal gefällt mir, was ich dann sehe und erlebe, manchmal fühle ich tiefes Unbehagen, wenn die nächste Sendung, das nächste Programm scheinbar unverhofft und nicht vereinbart - weil außerhalb meines geplanten und gefühlten Sendeplanes - angeknipst wird. Um nicht nur Dramen, Krisen, Raubbaudokumentationen, Zerstörungsszenarien und schwarz-weiß Bilder zu sehen und zu erfahren, muss ich der Regisseur bleiben. Den Sendeplan selbst schreiben.
Dies ist ein enorm schweres und herausforderndes Unterfangen, braucht es doch meine gesamte Achtsamkeit, mein vollkommenes Selbst-Bewusstsein. In Wochen, in denen ich meiner alten Sucht (zu) "viel zu machen, erledigen, angehen, tun" fröne, ist es dann nicht mehr umzusetzen. Das fühle und spüre ich ganz klar und deutlich. Dann suche ich meine Entspannungsmomente im Glas Wein, im nächsten Joint, im nicht Feierabend machen, im weiter laufen. Meine morgendlichen Achtsamkeits-Minuten offenbaren dann ein riesiges Knäuel an Gedanken, die unsinnig umherwuseln und das schon halb acht am Morgen. Die geträumten Träume, in denen ich Menschen erschieße, alte Modderlöcher durchwühle und meine gesamten Beziehungen Revue passieren lasse, kann ich dann schon gar nicht anschauen und würdigen. Der Plan in Ruhe und ohne Ballast aus der Nacht in den Tag zu starten, funktioniert nur so lange, wie ich auch genug geschlafen habe. Pünktlich ins Bett gekommen bin, genug Zeit am Abend hatte um runterzukommen, bevor ich mich meinem Buch widme. Kein schweres Essen, das meinen Körper nicht ruhen lässt und viel Energie für die bloße Verdauung fordert.
Im selben Atemzug bahnt sich meine Ruhebedürfnis seinen Weg nach oben. Dann geht gar nichts mehr, außer konsequenter Rückzug. Dann bin ich trotz 12 Stunden Schlaf tief erschöpft. Stehe schon mit einem niedrigen Energielevel auf. Und jedes Mal weiß ich, ach Mensch, da biste wohl wieder ne Biegung gelaufen, eine Runde im Kreis, wieder an der selben Ausgangsposition auf meinem Weg.

Die Programme in mir anzusehen tut oft sehr weh. Ich sitze bei meiner Therapeutin und weine häufig schon nach den ersten Minuten des Gespräches. Vor lauter Erleichterung. In jeder Stunde, die ich dort sitze und einfach zu spreche, erzähle, mein Geschichte(n) zum besten gebe, werde ich mir bewusster. Bewusster über meine fest verankerten Normen und Werte und Vorstellungen und Erzählweisen. Narrative, die ich mir selbst andichte, andere Erzählstränge die einfach irgendwo im Nichts enden, Anfang und Ende unklar. Ich entdecke Steine auf meinem Weg, Löcher, Abgründe, Klippen und fange noch einmal neu an darüber zu reflektieren, was von all dem heute und jetzt gerade noch zu mir passt. Dazugehören tut alles, aber ich darf noch einmal neu entscheiden, wer Protagonist meinen Erzählungen ist, wie die Dinge und Personen mit einander in Beziehung stehen, welche Rollen eingenommen wurden. Mein tatsächlich neuer Blick fördert zugleich eine Traurigkeit zu Tage. Darüber wie ich mit mir und auch mit anderen in den vergangenen Jahre umgegangen bin. Was ich habe gelten lassen, was nicht. Wer gehen musste, wer blieb. Vieles schien mir schon immer klar, habe ich schon vor vielen Jahren sehr ähnlich formuliert, doch zum ersten Mal kann ich die Worte auch fühlen. Ich weiß nun besser, was ich mit vielen Sätzen in der Vergangenheit sagen oder ausdrücken wollte. Auch hier in diesem Blog.
Die große Stadt erblüht ganz nebenbei. Eine Hau Ruck Aktion mit tollem Ergebnis. Alles ist wieder grün, der Müll und das Grau der Wände verschwinden hinter Fliederblüten und Weidenkätzchen. Die Kräuter sprießen, die Vögel zwitschern. Jeden Tag begebe ich mich nach draußen und genieße die klare Luft, das aufgeregte Tummeln, das Leben.
Die Samen auf meinem Balkon sprießen, der Bärlauch ruft mich ganz laut.


https://www.youtube.com/watch?v=cy9DiOtSzMg

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Letzte Aktualisierung: 2021.06.01, 13:25
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