Klein.Laut.Folgen
Sonntag, 17. Dezember 2017
Teilzeitportugiesin ...
... zu sein, ist recht nett.

... zu sein, lässt mich reicher sein.

Ich bin stolz auf mich. Stolz, weil ich achtsame 6 Wochen verbracht habe. Dabei ist es mir ab und an gelungen, Situationen, in denen ich an meine Grenzen gekommen bin, so begreifen, mich rauszuziehen und ganz mit mir Kraft zu tanken.

... zu sein, hat mich an wunderschöne Orte geführt. Strände, Felsen, Kliffe, Buchten, die Milchstraße, Hügel, Berge, Sand, Wind, Luft, Horizonte. Laute Städte, leise Dörfer, schöne Hostels, unschöne Hostels, Brandung bei Nacht, Ziegen in den Wolken.

... zu sein, heißt tauchen gehen, schwereloses um sich selbst drehen, nichts hören, außer den eigenen Atem. Heißt surfen gehen und feststellen, wie schlecht ich doch in Form bin.

... heißt wandern und schlendern und schlemmen und träumen. Und genervt sein, und Flucht vor komischen Energien. Heißt Ruhe suchen, und manchmal keinen Ort zu finden.

... oder nicht. Ich bin ich. Gut so. Erfahrungen gesammelt, mit mir und dem Leben. Gerade in den letzten Tagen ein großes Fragenknäuel im Gepäck. Mit so einem Aussteigen und der Beobachtungsebene auf mein Leben, werden mir die Knackpunkte scheinbar deutlicher. Manchmal sind es konkrete zwischenmenschliche Beziehungen, manchmal betreffen sie die Hardware.

... kann ich auch im Herzen sein. Die Sonne in den Augen, die Wärme auf der Haut, das Geräusch der Wellen, die Bewegung des Wassers - all das durfte ich erfahren. Dankbar übe ich mich nun im Ankommen.

Heute Martin. die Töne der neuen Platte haben die dreckige Wohnung übertönt und mich zu Hause fühlen lassen:

https://www.youtube.com/watch?v=DwyFqA59IhE&list=PLJiAUSagxL4RDePbpccgbZsVYZHOZnnNC

Achso. und ein Jahr älter bin ich geworden. Endlich wieder ne schöne Zahl.

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Sonntag, 22. Oktober 2017
Anarchie ...
... ist ein schöner Gedanke.

... ist ein beängstigender Gedanke.

... ein sehr guter Wein. Von der Laura Seufert - wenn es Leser gibt: TRINKEN.

https://www.weingut-seufert.de/riesling-champion-2017/

Der Riesling ist leider nicht mehr zu haben.

Ach und Anarchie ist es vermutlich auch, wenn heute mein neues Fahrrad geklaut wird. Und schwupps ist es weg. Einfach so - auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Auch gut. Ein Zeichen. Zufall. Anarchie.

Gekauft am 07.10. - geklaut am 22.10.17. Gerade wollte ich es doch unattraktiv mit Gaffa betapen. Na ja, zu spät. Anarchie halt.

Und ansonsten habe ich seit heute überraschend entspannte letzte Berlin-Tage bevor ich aufbreche. in 14 Tagen brechen wir auf gen Marseille. Der Felixle hört sich jut an am Telefon, geerdet von der heimatlichen Ruhe - er meint, er spürt die große Stadt kaum noch. Schön, wie schnell das geht.
Ein schöner Schwesterntag und ich stolz wie bolle, eben weil es einfach nur schön ist. Unaufgeregt und liebevoll. Außerdem Besuch aus Leipsch - der umso quirliger, eine fassbare Distanz zwischen uns, aber ich glaube, wir finden sie beide nicht schlimm, wissen, dass so Leben eben so ist. Mal näher, mal ferner, mal vor Augen, mal eher gen Horizont entflogen. Das Gefühl von tiefer Verbundenheit bleibt, flackert aber nur zaghaft in den Zwischentönen der puren Inhalte auf.

Tja und dann noch blank ziehen, vorm Herrn E.
aber sowas von. Gegenseitige Bekenntnisse bestimmen den Abend. Was mich zu dieser Grundehrlichkeit bewegt hat, weiß ich selbst nicht so genau. Es ist wohl Herbst, die Zeit in der mich meine Träume an unsere 4 Monate vor 3 Jahren erinnern. An die Gewissheit, dass nur Du mir wirklich je gefährlich werden konntest. Du kamst mir auf die Schliche. Wahrscheinlich tust Du es heute noch, wenn wir uns alle drei Monate sehen. Deine Augen sind da, meistens. Ganz bei mir und uns und unserem Gespräch. Eine Gabe. Und dann die Menschen, die wir gemeinsam treffen. Seelen, die uns unsere Seelen spiegeln, auf eine ganz besondere und wunderbare Art und Weise. Und dazu das Gefühl, dass es immer eine Vorstellung bleiben wird. Dass das Bild in mir am Ende immer verschwommen und entfernt bleibt, ich kann es nicht zu Ende denken.
Es fällt mir schwer klare Worte zu formulieren, bin ich doch die meiste Zeit von meinem Körper eingespannt, der riecht und atmet und berührt und die Umarmung am Ende genießen kann. Ach klar, und dann bin ich cool auf mein Bike gestiegen und davon geradelt. Eines der wenigen Male.

Die Weinernte hallt nach. Wenn ich meine Augen schließe, kann ich mich noch immer an die Sonnenstrahlen, die frische Luft und die Schnitte in meine Hand erinnern. Und den gärigen Duft und die vielen leckeren Gläser, und Wurst mit Brötchen, und tolle Gesellschaft, und abgrenzen können, und es ist ok so. Eine tolle Erfahrung - Ene bucht sogleich die Unterkunft fürs nächste Jahr in Franken.

Und die Familienwoche. Trichter, hoch zehn und ungefragt. Aber auch schön. In den Pilzen, Orkan und seit vielen JAhren das erste Mal so richtig Stromausfall und Naturgewalten spüren. Glück gehabt.

Marseille, Meer, Klippen, Portugal. Bin gleich da.

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Sonntag, 10. September 2017
Geflickte ...
... Seelen, als Puzzle strömen sie zu Hauf in mein Gesicht.
Die einzelnen Teile fliegen herbei; mal kann ich sie ordnen, mal überwältigt mich ihre Flut.
Mal schaffe ich es, den passenden Rahmen zu legen,
mal lösen sich Sinngebung und Ineinandergreifen auf.
Mit einem Wimpernschlag.
Mal wieder fehlt der Spiegel. Ob ich mir darin gefalle oder nicht, ich möchte mich sehen können. Möchte wahrgenommen werden, zu aller erst von mir selbst.
Die Hände riechen nach Hopfen, frisch gesammelt und der perfekte Abendtrunk. Momente des Sammelns, nach dem Ende meines Sommers, den ich erst in fKalenderwochen und dann in Auf- und Abbau und dann in Stunden, gar Minuten gezählt habe. Zu viel Arbeit, zu wenig Zeit für mich. Eine Erkenntnis, mal wieder. Mit einem lächeln Blicke ich auf immerwiederkehrende Kreisläufe. Jedes Mal fühlt es sich anders an, aber das Ergebnis bleibt ähnlich. Rotation um Rotation werde ich sicherer. Vielleicht nur vermeintlich, aber ich möchte mir diese Illusion bewahren. Zur Feier des Tages hauche ich meiner Küchenuhr mal wieder Leben ein. Zu erst die pure Überforderung, weil ich noch nicht checke, das die vergehenden Minuten begleitet von dem eindringlichen TickTack, mich nicht mehr stressen müssen. Das Gefühl der Zeitknappheit habe ich mal wieder seiner Basis beraubt. Nicht mehr hecheln, nicht mehr hetzen, nicht mehr erschöpfte Bett-Tage mitten im Hochsommer.

Pünktlich zum Auftakt der Off-Season beruflicher Natur bin ich dann auch ihn los. Genau meinen Störherd Nummer 1. Meinen vorletzten Backenzahn inklusive chronischer Entzündung im Kiefer. Ein Loch, eine Leere ist geblieben. Befreit von der Last von gefühlten Dekaden, fühle ich mich erleichtert. Habe das Gefühl durchzuatmen, knutsche vor lauter Euphorie mit meinem 60jährigen Zahnarzt. Loslassen, tiefes Loslassen. Die ersten zwei Tage unterschätze ich die Aufgabe, die ich gerade zu meistern habe. Das Loslassen will nämlich auch ertragen werden. Keine Ablenkung vom Schattenkind möglich, kein Nikotin, kein THC, kein Alkohol, keine anderen Menschen. Das Bauchgefühl plädiert hart für Rückzug. Ich folge ihm, schlendere, genieße die Sonne, schlafe was das Zeug hält, backe Brot, das Musik machen überfordert, sodass ich nun schreibe. Atmend, annehmend, demütig, von dem leicht melancholischen Abendhimmel im Frühherbst begleitet.

Die Schwalben sind kaum noch zu sehen, die Stare noch vereinzelt. Meine kleinen beweglichen Sommerhelden filigran im Flug, anmutig und frech, macht es gut und grüßt mir den Süden - ich folge Euch bald. Die ersten Blätter färben sich vorsichtig, der Herbst an jedem Morgen mehr fühlbar. Ich freue mich auf die kommenden Tage und Wochen. Ein zurück zu mir, Stück für Stück. Ich mochte auch die Zeit der Arbeit. Verfluche sie nicht mehr und versuche mir eine strikte Work-Life-Balance aufzulegen. Alles hat seine Zeit; ich hatte Spaß und konnte mich ein wenig verwirklichen, habe gelernt und geflucht und gelacht. Trotzdem ist es nun arg Zeit für das Raus. Raus aus der Stadt, raus aus der WG, raus aus dem Büro. Dieses Raus macht mir gerade noch Angst, ich zwinge mich jeden Tag ein kleines bisschen, die Komfortzone der letzten Wochen zu verlassen. Was bleibt da abseits des Jobs, was möchte ich tun mit meiner Zeit, mit wem möchte ich sie verbringen, mit wem nicht. Ein immerwährendes Forschen in meinem Inneren, entdecken und toll finden und blöd finden und sein lassen und der Versuch genau hinzuhören, achtsam zu lauschen. Erste Etappen Sacred Ground und Alinae lumr - u.a. kohlstedtsche Herzmusik, das innervision-label und viele schöne Momente im Sonnenschein und Regen. Zweite Etappe steht kurz bevor Weinlese in Franken. Dritte Etappe Heimatbesuch, vierte Etappe Südfrankreich, Spanien, mein geliebtes Portugal, zwischendurch eigentlich och die Küche streichen. Und dann, dann ist das Jahr zu Ende. Von einem Moment auf den anderen. Einfach so. Als wären meine hadernden Momente im Februar/ März erst gestern gewesen und als hätts den Sommer nicht gegeben.

Zur Erinnerung meine Sommermusik, mit Schwalbenflug und Blick gen Sonne:

https://www.youtube.com/watch?v=d3ldtWOhCzw

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Letzte Aktualisierung: 2021.06.01, 13:25
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