Klein.Laut.Folgen
Mittwoch, 21. Oktober 2015
So lebendig ...
... sich mein letzter Beitrag liest. So anders lebendig fühlt sich mein Leben nun eine Woche später an. Es ist vollbracht - ich bin blass, und krank, und verkopft, und weniger intuitiv und doch lebendig, am Leben - eben nur in einer anderen Richtung. Unterschwellig habe ich mich schon die gesamten Woche danach gesehnt so richtig anzuhalten. Gesund und mit dem unendlichen Input des Neuen und Alten fällt mir das eben sehr sehr schwer. Da guckt mein Körper sich das ein paar Wochen an und dann hakt er sich ein. So geschehen auch jetzt. Nebenhöhle, Reizhusten, SChlappigkeit, 20 Stunden schlafen am Stück.

Letzte Woche erst bayrisches Abendessen samt Bier und Kinderbetreuung und meine letzte Schicht im Café und Chorprobe mit anschließendem Leuchtetreffen und wieder Bier, natürlich, und die ganze Zeit Regen, Regen, Regen und grau und grau und grau und am Freitag die Regenpause nutzen und in ein Feinkostgeschäft radeln und sich vom Tarzan bekochen lassen 4 Gänge, Jakobsmuscheln auf zweierlei Art, mit salzigem Algengras und Sanddorn-Fenchel-Salat, und dann ein Kabeljau im Wald verirrt in schwarz weiß, mit schwarzem Knoblauch und fermentierten Walnüssen und Tobinamburpüree und Pilzen und zum Dessert ein flammbierten Käse und Sauerampfer und Bohnen. Dazu einen guten Wein. Ich bin im siebten Himmel - der Tarzan leuchtet was das Zeug hält. Er spiegelt mir meinen Schimmer, wenn ich Dinge tue, mich mit Menschen umgebe, die mich begeistern. Mit seinem Einzug ist meine Lebensneugier mega angefixt und ich beobachte staunend, wie sich ein Mensch einer einzigen Sache mit unendlich viel Herz hingibt. Ich bin überzeugt davon, dass das Leben mir immer die Menschen schickt, ich genau die MEnschen sehen kann, die für mich und meinen Weg gerade Sinn machen und mich dazuanhalten hinzuschauen, zu gucken, was es da gerade für oder auch gegen mich zu entdecken gibt.
Am Abend dann eine Entscheidung für die Einweihungsparty vom tollen MAnn. Entspannt, aber mit eindeutig zu viel Alkohol, mit ein bisschen Knutschen aber dem klaren Gefühl es bleibt dabei, mit einem Korb voll Stricksachen und anderen Kleinigkeiten, die wir nach Haus buchsieren. Der Alkohol führt dazu, dass ich fast nicht mehr aufstehen kann als ich im tarzanischen Bett einen Feierabendjoint rauche. Am nächsten Morgen ein Herzbesuch aus der HEimat. Am Samstag ist mir zugleich klar - du bist krank, du wirst es akut in 24 Stunden sein. Wir schlendern durchs Nobelkaufhaus und essen Burger mit Minze und LAmmfleisch, und hinterher den Jungs beim Sauerkraut- und Rotkohlmachen zugucken und Wizard spielen (auch Mogelmotte gibt es jetzt in meinem HAushalt) und in einen tiefen Schlaf fallen. Am Sonntag ist klar ich kann und werde mein Bett nicht verlassen - beide Jobs absagen. Der innere Kritiker zerreißt mich schier während ich von einem wirren Traum in den nächsten jage. Die letzten zweit Tage verbringe ich bis zwei im Bett, lese den Trafikanten, der mich nach dem Murakami ebenfalls begeistern kann, stehe irgendwann auf, nutze die Dusche, um in den nächsten Tagesabschnitt zu starten. Der heißt arbeiten im neuen Job. 8,5 Stunden bis nachts um eins. Ich fühle mich nicht unwohl in meiner neuen Kluft - ein junges Team, das in der Spielbank auf mich wartet. Ich fühle mich schnell sicher, mit den Dingen, die von mir erwartet werden - entgegen meines ersten Gefühls werde ich doch nicht zum Runner auserkoren, sondern darf sofort mit meiner Börse zu den Gästen, übe mich im Tablett auf links tragen, nur einen Tee habe ich verkippt, die Pokermenschen erzeugen ein immerwährendes Klappern, dass ich irgendwann nicht mehr höre. Der SChwentenmann hätte seine größte Freude dabei. Ich finde es faszinierend, wie viele junge HAnseln da sitzen und hauptberuflich mit viel Geld in der Tasche pokern. Selbst der 32. Platz bekommt noch 25tsd Euro. Krasse Scheiße. Spannend da rumzuwuseln und gutes Trinkgeld für wenig arbeiten abzufassen. Wir haben kaum zu tun, für mich ideal, um mich einzugrooven. Erstaunlicherweise hält mein Körper recht gut durch. Heut geht es mir nun schon langsam besser und ich kann ein wenig von meinem Frühstück schmecken. Ach und Kniffeln kann ich nun auch - aus dem Tarzan und mir wird wohl ne SpieleWG. Die Rollen sind klar verteilt, ich gewinne nur mit sehr viel Glück, ansonsten schmunzelt der junge Mann gewinnbringend in sich hinein. Morgen dann ein freier Tag - mit Homeoffice und Wohnung putzen und die Reste der Bauarbeiten beseitigen und entspannen und schlafen wann und wie viel auch immer ich will, ach und Kürbislasagne, die wartet schon so lang. Es ist Herbst. Ich wünsche mir bald wieder ein wenig Sonnenschein, da lebt es sich leichter. Der Schleier des NEbels verzieht sich und die Luft flirrt klar umher. Wegen mir lass es ruhig kalt und windig sein, aber Licht - das wäre schön.

Die Begleitungsmusik für die letzten Tage:

https://www.youtube.com/watch?v=59PT63ndw30

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Montag, 12. Oktober 2015
Ich fühle mich ...
... als wäre ich heut 12 Jahre alt. Es ist Herbst. Es ist kalt. Alltagsklamotten an (nein, die haben nichts mit Alltag zu tun sondern eher mit rumräubern), Mütze auf. Ab in die Sonne und klare Luft einatmen. Früher hätte mich meine Mum an so einem Tag vor die Tür treiben müssen, heut stehe ich mit einem Lächeln auf und gehe von selbst. Erste Station - Gartencenter Ritter. Für Unmengen Geld, dass ich wie immer nicht habe, erwerbe ich Tontöpfe und Teller in rauen Mengen, und Herbstblumen und Kartoffeln und Eier. Rucksack vollgestopft, zurück radeln. Die neuen Heckenscheren machen sich prächtig in meinen Händen - morgen dann mit Sicherheit derber Muskelkater. Die Hecken stutzen, die Mützen absetzen, weil es wird warm. Im Späti einen Straßenbesen borgen, den Hof kehren. So wie früher Laub harken und dann hinterher in den Haufen schmeißen. Dann kommt Birzin vorbei, beauftragt meine gerodeten Bäume aus dem Hof zu schaffen. Kurde, seit 20 Jahren in Dtl., gerade aus der Türkei vom Heimaturlaub zurück. Wir verstehen uns auch ohne Worte prächtig - ich ziehe die Äste vor das Haus, er schmeißt sie auf den LKW. Wir rauchen gemeinsam eine Zigarette kommen ins Gespräch, irgendwann gibt er mir zwei Euro und schickt mich ganz männlich Kaffee holen. Das beste, es macht mir nichts aus - ich kann ihn sehen und wir verabschieben uns nach einer Stunde gemeinsamer Arbeit mit einem herzlichen Handschlag. Duran hat sich dazu gesellt. Ein Nachbar von nebenan - wir planen in gebrochenem Deutsch ein NAchbarschaftsgrillen im nächsten Sommer - mit Spenden für einen Hinterhofgrill. Schon heut bin ich gespannt was daraus wird und freue mich über so nette und unkomplizierte Menschenkontakte im Sonnenschein. Und danach topfe ich um und ein und rette Pflanzen vor den frostigen Nächten- Jetzt schlafe ich gefühlt in meinem Garten. Mittagspause mit Blumenkohlsuppe (der Kümmel ist mir ein wenig ausgerutscht) und Butterstulle. Und dann eine Runde Buddeln und Holzreste eingraben und weitere Absurditäten des julischen Gartendings. ich bin erschlagen. Mein Gesicht glühend rot vor frischer Luft. Ich sehe das Leid um mich herum und die Schwere und ignoriere sie gekonnt, lebe meine Energie ohne zurückzustecken. Das fühlt sich gut an.
Ein Feierabendbier und dazu mehr als gute Musik im Arte TV Noir Konzert.

Bitteschön:

http://concert.arte.tv/de/tvnoir-maxprosa-phela

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Samstag, 10. Oktober 2015
Von Herz ...
... zu Herz.

Eine wunderbare Umrahmung meines Samstagsabends wurde mir gerade zu Teil. Danke! Mit Lächeln!

https://soundcloud.com/juanwe/20151010-heart-2-hard-2-heart

Eine tolle Stunde Musik, gezeichnet von so herrlichen und herzerwärmenden Stimmungsbreaks und Hände zum Himmel und Sternegucken-Musik.
Ich bin erschöpft und sage meine Abendverabredung schon am Morgen ab. Ein Abend nur mit mir und in Ruhe, mit gutem Essen und Chai und Musik. Ich mag gerade mit niemanden tauschen.

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