Klein.Laut.Folgen
Montag, 13. Juli 2015
Rauschen
Ich habe Wasser zum trinken
und Freunde zum seh'n,
einen Plan für heute, einen Plan für danach und wenn ich will kann ich raus geh'n.

Ich hab' die Monster gefangen
und den Drachen gezähmt;
meine Hand ist gebrochen, seine Füße gefesselt und seine Flügel gelähmt.

Ich höre Leute reden, nichts berührt mich,
alles ist gleich weit entfernt
und wenn sie mich fragen, ich kann nichts dazu sagen,
nicht mal im Scherz.

NIchts ragt aus dem Rauschen, nichts sticht mich ins Herz.
Ich kann nichts dazu sagen, nicht mal im Scherz.
Nichts ragt aus dem Rauschen und nichts...

Und ich habe auch heute wieder viel Luft bewegt,
die Luft um mich rum und am Abend hat sich der Staub gelegt.
Ich taste im Dunkeln, obwohl es nichts verheißt
in dieser Geisterstadt, nicht ein Monster mehr das mich beisst.

Ich schau durch fremde Fenster, Leute reden sie lachen, es lärmt.
Es geht um Drachen und Monster, für mich ist alles gleichweit entfernt.

Ich kann nichts dazu sagen, nichtmal im Scherz. Nichts ragt aus dem Rauschen und nichts sticht mich ins Herz.
Ich kann nichts dazu sagen, nichtmal im Scherz.
Nichts ragt aus dem Rauschen und fals da etwas sticht, ich spür' keinen Schmerz.

Es ist alles hinter Panzerglas und es könnte irgendjemand anderes sein, mich auszutaschen, es geht alles unter in diesem dumpfen Rauschen.
Es geht alles unter in diesem dumpfen Rauschen. Es geht alles unter.

Ich habe Wasser zum trinken und Freunde zum sehn'. Einen Plan für heute, einen Plan für danach und wenn ich will kann ich rausgehn'.

https://www.youtube.com/watch?v=yjdxtlWxYI8



Ein Lied, dass meine Tage umspannt. Ich schlafe in der letzten Nacht mal wieder länger als 6 Stunden. Puh, Heut ziehen sich die Augenringe nicht mehr bis zur Nasenspitze. Ti hi. Das Chorkonzert am Wochenende macht mir viel viel Spaß, vorher verheddere ich mich kurz im Leben, in der Unachtsamkeit und lasse sie zu allem ÜBerfluss auch noch an einem lieben Menschen aus - mehr als entschuldigen kann ich mich nicht. Auch ich bin nur Mensch, bin so unvollkommen, unvollständig, unperfekt, so suchend und schwimmend. Immer wieder freue ich mich, wenn das jemand sehen kann. Gerade deshalb habe ich den Samstag so genossen, mit A. durch die MEnschenmassen taumelnd, abwechselnd Bier oder Leckereien und tanzen zu schöner Housemusik, zwischen lauter 19-Jährigen die gerade Vorglühen als wir schon völlig erschöpft sind, mit Gastrophase nachts halb zwei und mal wieder einschlafen in der Bahn und zu weit fahren und gestern völlig überrannt werden im Café und einem leicht neurotischen Lachen und Kichern, weil ich kaum noch stehen kann. Und ich genieße den Samstag auch weil ich tolle MEnschen treffen, aus dem Chor oder nebendran und mittendrin und doch nicht dabei und in lächelnde Gesichter schaue und blaugekleidete Männer mit Augen verfolgen um festzustellen, dass ich sie verfolge und Ausschau halte nach dem Leben. Hm. Heut habe ich einen SChlafplatz für das Wochenende organisiert, ein kleines Zelt für mich und Eni und das am Meer sein. Dazu ein kurze Liste, weil viel werde ich nicht mitschleppen können - ein völlig anderes zum Festival aufbrechen als die letzten Jahre. Minimalistisch, mit mir. Ich freue mich darauf. Bin gespannt. Auch gespannt, ob die Jungs überhaupt mitkommen. Na ja, mir boogie. Und wenn nicht, dann halt nicht. ICh fahre obwohl ich erst nicht mehr fahren wollte, auch dieser Punkt sich zu viel anfühlt in bestimmten Momenten. Aber doch weiß ich, wieviele Wochen und Monate ich von meinen Besuchen am MEer zehren kann.
Dazu wenigstens ein Arbeitsplan für die nächsten Tage - ich muss mich zurücknehmen. Ein Café braucht nicht zwei Alphatiere. Brrrrrrrrr. brrr. Meine Kraft rausziehen und in andere Herzarbeitsprojekte fließen lassen - klingt nach einem guten Plan.

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Freitag, 10. Juli 2015
Wenn tausend ...
... Sternlein am Himmel steh'n schaut hinauf, Ihr könnt sie seh'n. Der Hellste, der bin ich. Schaut hinauf und denkt an mich.

Diese Worte hat meine Großmutter für ihren Abschied von uns gewählt. Für andere vielleicht platt und abgedroschen, für mich voll von Trost. Die Tage des puren Rausches sind durchlebt. Ich habe sie gefühlt, intensiv und ohne Plan. Chaos pur, emotional und kognitiv. Ich bin nun tief erschöpft und doch so unendlich dankbar für die Momente der letzten Tage. Die letzte Nacht wieder in meinem zu Hause zu verbringen, ein starkes Gefühl von nach Hause kommen - weg aus meinem zu Hause der Kindheit. Ohne Trauer, mit sehr viel Ruhe. Ein erneut so wichtiger Gang, der mich reicher sein lässt. Mit der Gewissheit, eine Familie zu haben, auf die ich zählen kann und die auch wenn sie mich nicht (immer) sehen kann ein so wichtiger Bestandteil meines Lebens ist. Ein Teil den ich nicht missen möchte und zum dem ich tiefe Liebe empfinde. Ich binde unzählige Grabsträuße aus Lavendel und nehme dabei Abschied. Ich freue mich auf das ausschlafen morgen, nach dem ich mich seit Tagen sehne. Ich freue mich auf Momente der Menschenpause, auf ordnen, auf so stupide Dinge, wie Überweisungen machen und ein bisschen Arbeiten. Und auf die nächsten Sonnenstrahlen, und auf Kochen und auf bei mir sein. Ich freue mich, dass meine Geldbörse wieder aufgetaucht ist, ich freue mich über die heutige Chorprobe, ich freue mich auf das Konzert am Samstag, ich freue mich auf meine Herzmenschen, ich erfreue mich an dem Leben und bin froh am Leben zu sein.

Und ich freue mich über diese Musik hier. Thomasmalanders - Jacke - hat ein neues Set gemacht. Seine Zusammenstellungen gehören nun seit geraumer Zeit zu meinen Lieblingssets auf dem MP3-Player.

https://soundcloud.com/thomasmalanders/tma-tapes-7-mondscheinprimaten

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Sonntag, 5. Juli 2015
Und wenn ich könnt ...
... flog ich davon. Mit meinen Flügeln aus Beton. Oh ja.

Tage im Rausch. Im Input-Rausch. Hilfe, anhalten. Wo ist mein Spiegel?

Ich verbringe meine Tage bis heut morgen halb sieben in meiner Heimat. Tage voll von trauernden Menschen. Sie trauern auf völlig andere Weise als ich. Ich beobachte und doch zerrt es an mir. Mit jedem Blick in die Augen der anderen fehlt mir ein Konsens. Fehlt mir ein Spiegel, der die Dinge ähnlich sieht, wie ich sie sehe. Ich fühle mich die gesamte Zeit über ohnmächtig, nahezu handlungsunfähig. Ich weiß, dass jeder seinen Weg geht - meine Familie tendenziell eher weg von den eigenen Gefühlen, hin zu den scheinbar-gedeuteten Gefühlen und Bedürfnissen ihres Gegenübers. Mit dem Blick auf Opa, Iri, die Jungs, Mum, Dad und das Schwesterherz merke ich wiedereinmal, wie verschieden wir allesamt sind. Alle anderen finden zumindest ein wenig konsens - ich schwimme. Ich kann nicht helfen, weil sich jeder nur selbst helfen kann. Und doch wird es von mir erwartet. Unverständlich gucken mich die Augen an, wenn ich kommuniziere, dass ich nochmal in die große Stadt zurückkehre und eben nicht die gesamten Tage dableibe. Unverständnis auch, wenn ich nicht zu tiefst emotional und weinend durch die Gegend laufe. Missverständnisse. Ich beiße mir die gesamte Zeit auf meine Zunge. Ein Klos im Hals lässt mich kaum atmen. Ich setze mich aufs Rad, fahre an den See, in dem Oma gestorben ist. Halte inne - meditiere so gut es geht. Die Wolkenberge ziehen durch die so wunderschöne Elbtalaue. Wetterleuchten am Horizont. Eine Kerze die brennt und uns dann doch auch schöne gemeinsame Familienmomente des Abschiednehmens bescherrt. Die Beerdigung steht nun noch immer bevor. Morgen fahre ich nach der Frühschicht wieder in die Heimat. Dieses Mal hoffentlich ohne 4,5 Stunden zu brauchen, weil die DB mal wieder Baustellen ohne Ende abarbeitet. Heut putze ich mir meine Seele rein, kümmere mich um meinen Juli-Plan. Auch dieser ist grundsätzlich sehr sehr eng gesteckt. Mit arbeiten und Stunden sammeln, um im August während der Ferienspiele ein wenig von dem Geld zehren zu können, und mit Zugbuchungen für das Rügenfestival und Leipzig, die Feststellung, dass nahezu jeder Tag in den nächsten 7-8 Woche eigentlich einen To-Do-Punkt hat. Huijuijui. Es sieht vielleicht auch einfach mehr aus als es ist. Wirkt gerade jetzt so viel, dass es kaum zu bewältigen scheint. Dazu habe ich Herzmenschensehnsucht. Die Mädels habe ich lang nicht gesehen, die Jungs auch nicht, den Herzbruder nicht, den kleine Bruder ind Leipzig nicht. Lichtblicke schenkt mir der Rückkehrer, der ungefragt und mit viel viel Ruhe einfach da ist, ansprechbar ist und mich sehen kann. Der mich mit Küssen und entspannt sein immer wieder zum lächeln bringt. Schön, dass dieser wunderbare MEnsch, wieder in dieser Stadt ist - noch immer zehre ich von seiner Rückkehr in der letzten Woche bevor der ganze Trubel losging. Dankbar bin ich für meine Herzmenschen-Anker-Punkte, weil ich weiß und vertraue, mir ihrer Gedanken bewusst bin, sie nicht zerren und verstehen, mich ab und an SMS erreichen die tiefe Zuneigung offenbaren, die ihre Erwartungshaltungen an mich abgebaut haben, mich in meinem Weg bestätigen. Eigentlich schäme ich mich ein wenig, so sehr bei mir und meinem WirrWarr zu sein - eine so herausfordernde Situation Vertrauen in mich selbst zu haben, auch wenn ein enges Familienmitglied die Welt verlässt, eben nicht mitzulaufen im "So-Muss-Es-SEin"-Wahn, sondern mehr oder weniger achtsam in mich hineinzulauschen, meiner Intuition zu vertrauen, auf meinen Bauch, meine Herzstimme zu hören.

https://www.youtube.com/watch?v=DUJOrVBSKdY&index=1&list=PL6872616AA816095F

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