Klein.Laut.Folgen
Dienstag, 10. Juli 2018
Erkenntnisse zwischen...
… Bücherregalen.
… die ich Dir hier kurz niederschreiben mag.

Lieber J.

gerade bin ich durch die Bibliothek gewandelt auf der Suche nach neuem "Futter". Da ist es mir wie ein Blitz in den Bauch gefahren und auf einmal fühle ich klarer. Kann klarer spüren, wo der Haken ist. Und ja, dass es ihn gibt.

Wir sprechen oft die gleichen Worte und verbinden wohl (wie eigentlich alle Menschen) andere Bedeutungsinhalte.
Du hast recht. Eine Partnerschaft zwischen uns, würde vermutlich nicht auf Augenhöhe stattfinden. Du hast das so nicht gesagt oder geschrieben, aber ich fühle es so für mich. Trotz aller Anziehung die wir füreinander verspüren (und da beziehe ich dich einfach mal ungehemmt mit ein), befinden wir uns an verschiedenen Punkten auf unserem Weg. Vermutlich wären wir uns ohne das Internet (auch ohne die räumliche Trennung) erst einmal nicht begegnet; eben weil wir uns mit verschiedenen Dingen, Personen umgeben und in anderen Räumen bewegen.

Du bist einfach "weiter" - was auch immer das heißen mag. Vielleicht ein "weiter" auf dem Weg der Selbsterforschung, weiter im "Bestimmung" finden, im fühlen, was Dir gut und weniger gut tut und v.a. dementsprechend zu handeln. Vielleicht auch einfach nur "anders" als ich. Du bist ein "Macher", ich habe dich unbeirrt, klar und zielstrebig wahrgenommen - Du hast Visionen und das ist bemerkenswert. Selten habe ich einen Menschen getroffen, von dem ich das so behaupten möchte. Du hast einen Berufung gefunden, die dich strahlen und leuchten lässt. Davon bin ich weit entfernt. Du hast ein soziales Umfeld, dass du aus Liebe gewählt hast und mit dem Du (korrigiere mich gern) im Reinen bist, das du eingrenzen und ausgrenzen kannst - auch daran übe ich unentwegt; gerade bin ich erst dabei meine Familiengeschichte ehrlich und nicht nur pseudomäßig aufzuarbeiten.

Du hast ein hohes Maß an Selbstreflektion, Dich umgibt eine positive Energie und Du scheinst mir ein Menschenmagnet zu sein. Dies trifft auf mich vermutlich auch zu, aber anders. Du hast Deine Erzählungen aufgebrochen und bist sie ohne Umschweife angegangen - sicher eine Lebensaufgabe, die auch ich annehmen mag; aber vermutlich magst Du über meine Herausforderungen dann ab und an lächeln. Du begibst Dich auf Reisen, auf die ich Dich nie begleiten könnte, weil mir schlichtweg die Kohle fehlt und ich vermutlich erstmal in einem Zelt unterm Sternenhimmel mein Glück finden werde. ich habe gerade erst alle Drogen über Bord geworfen und mache die Erfahrung abstinent unterwegs zu sein; Du bist es schon seit vielen Jahren. Du bist dabei die Erfahrung von "Intervallfasten in Reinform" zu machen; ich vergöttere jeden authentischen Imbissstand und bin meilenweit davon entfernt, meine Genussmentalität über Bord zu werfen. Ich verstehe Dich in all dem (möchte ich behaupten), ziehe den Hut vor so viel Achtsamkeit; und trotzdem möchte ich dir da nicht in die Parade fahren und allein essen ;)

Ich finde Dich enorm spannend und verspüre eine tiefe Anziehungskraft - und weißt Du warum? Weil ich alles aufsauge was Du tust, sagst und weil ich weiß, "das ist was für Dich J, da ist so viel, über das Du weiter nachdenken, in das Du hineinspüren und meditieren kannst". Du inspirierst mich J - aber vermutlich könnte ich nur in einigen Momentaufnahmen eine ähnliche Rolle für Dich einnehmen. Das ist nicht schlimm, ich fühle mich gut dabei, ich mag mich und vertraue mir und weiß, alles zu seiner Zeit. ich bin auf dem Weg und das zählt... =)

Die ganze Zeit denke ich an Deine 100%-Geschichte und dann fühle ich, dass ich nicht Deine 100%-Prozent-Frau sein werde. Beziehung heißt für mich, mit, aneinander und doch gemeinsam zu wachsen. Du bist ne Nummer zu groß, kleiner Mann =)
Es geht nicht darum, dass wir uns gleichen, aber doch darum, den gemeinsamen Horizont abzustecken...

Ohne pathetisch zu sein - ich falle weich, Du auch - et is, wie et is. Hmmmm, es kann sein, dass ich mich hier jetzt ganz weit aus dem Fenster lehne aber ich atme die Luft die einströmt und weiß, Du wirst diese Zeilen vermutlich nicht verneinen, sie vielleicht auch nicht bejahen...

Nun gut, soviel zu den Ergebnissen meines Bibliotheksbesuchs und dem fühlen, atmen und hineinspüren der letzten Tage.
Das Witzige ist, dass mein Kopf mir immer wieder die Erzählung meiner "Bindungsangst" einflößt und mir sagt: "schicke diese Zeilen nicht ab, lass es sich entwickeln, es ist nur in Deinem Kopf". Diese Erzählung konkurriert mit meinem Bauchgefühl, auf das ich an dieser Stelle vertrauen mag; auch wenn ich mich irren sollte und die Stimmen im Gewirr der letzten Tage ein wenig durcheinander geraten sind. In jedem Fall weiß ich, dass Du sie tatsächlich "lesen" kannst. Ich weiß es, weil ich eine Verbindung zwischen uns wahrgenommen habe, für die ich sehr sehr dankbar bin.

Lieber J. Ich hoffe Du bist wunderbar in Deine Woche gestartet. Vielleicht kommst Du irgendwann dazu die Filme zu sehen - wenn nicht, dann nicht. Behalte sie so lange Du magst - ich kann sie aktuell ja eh nicht anschauen. Wenn ich gen O unterwegs bin, besuche ich Dich mehr als gern mal auf eine Stippvisite in der "J-Welt", vielleicht ja wirklich mit einem Tauchgang?! Das wäre mir eine große Freude!

Ende: https://www.youtube.com/watch?v=Eg7TtSBR1sA

Fühl dich umarmt. Fest und voll Zuneigung.
J


ich habe es nicht abgeschickt. Hier ist der Platz zum Zwischenspeichern.

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Donnerstag, 28. Juni 2018
I got ...
… it. Yeah, was bin ich stolz.
Ich habe mal wieder etwas verstanden. Ich bin Teil einer Stratgie. Na Yippie Ya Yeah. Was für eine Erkenntnis. Geahnt habe ich es schon länger, aber verstanden habe ich es erst jetzt. Meine Chefin hat einen Plan, für alles und jeden; so auch für mich. Sie maßt sich an, meine Kollegen und mich, nicht nur einschätzen zu können, sondern auch lenken und leiten zu können. "im zweiten Leben werde ich STratege" - so ihre Worte, nachdem sie mir ihre Kündigung offenbart und die weiteren Pläne bis zum Ende ihrer Stelle dargestellt hat. Entweder man spielt diesen Plan mit und funktioniert so, wie sie es will, oder aber sie fährt die Krallen aus. Ich bekomme es in der vergangenen Woche direkt zu spüren, meine Kollegen eher hinten rum. Der Punkt Teamkommunikation wird von der To-Do-Liste im Team gestrichen. Stattdessen bekommen wir Tabellen zur minütlichen Kontrolle der Arbeitszeiten. Jeder Person wird erzählt "es ist ja nicht in Bezug auf Dich gemeint" sondern nur wegen der fehlenden Arbeitskraft von XY... Mir bietet sie ihre STelle an. Ich fühle mich natürlich geschmeichelt, um nun festzustellen, dass es ab September wohl nicht klappen wird, wohl erst ab Anfang nächsten Jahres. Angeblich weil niemand das Leitungsgehalt ab Herbst bezahlen will; ich glaube es weiß gar niemand davon und sie will unangefochten lenken und leiten ohne, dass ich ihr reinquatsche.
Ich frage mich, ob Führungskraft sein, so funktionieren muss? kann? sollte? verstehe außerdem, dass sie mich in diesem Verhalten an meine Mutter erinnert. Und ich mich grandios selbst verarscht habe und an ein spezielles Vertrauensverhältnis geglaubt habe. Dies haben wir zwar, aber eben nur und ausschließlich im Rahmen Ihrer STrategie. Abgefahren. Die Konsequenz für mich? Abwarten und Tee trinken, atmen und Licht senden. Und ein wenig auf Abstand gehen und offen und ehrlich kommunizieren. Und dazu reflektieren, dass diese strategische Ader auch in mir angelegt ist aber irgendwie nicht mehr zu mir passt. Und dazu mal Ausschau nach neuen Jobs ab Ende des Jahres halten... wo und was auch immer. sollte ich den Posten nicht bekommen oder er eben strategische Mitarbeiter- und Kollegenverarsche beinhalten, dann streiche ich die Segel und gehe. Noch ein Jahr Ferienorga ist mir zu lahm. Wenn schon angestellt, dann aber doch mit auf dem Weg sein und neuen Herausforderungen. So kurz vorm STart der Highseason bin ich auch überraschend ruhig. Mag daran liegen, dass ich gerade wunderbar abstinent unterwegs bin - bei alkoholfreiem Bier kenne ich mich mittlerweile bestens aus. Das Gedankenknäuel wird mit jeder Meditation am Morgen überschaubarer und mein großes Vorhaben Achtsamkeitsroutinen zu entwickeln konnte ich erfolgreich und endlich in die Tat umsetzen.
Meine Familiengeschichte durchgrabe ich tief aber für mich und in konsequenter Abgrenzung. Dazu mit kleineren Ausflügen und der großen Vorfreude aufs Tante werden. Nur noch 4 Wochen, und das kleine Wesen erblickt hoffentlich gesund und wohl behalten diese Welt, eine weitere Seele auf dem Weg.
ich bekomme einen Anruf und merke, dass der schöne Mann ganz weit weg ist und ich ihn wohl endlich final losgelassen habe. Wir benutzen oft dieselben Worte und reden doch von verschiedenen Dingen. So spannend. Wie lange ich gebraucht habe, um das zu erkennen.
Zugleich tausche ich tolle Zeilen übers online-Dating und werde wohl nächste Woche mutig auf ein erstes Treffen zusteuern... Ich fühle mich bereit.
Das ist ein wundervolles Gefühl.

Am Wochenende habe ich ein wunderbares Konzert von Elephants on Tape genossen. Hier mal wieder ein neuer Lieblingstrack:

https://www.youtube.com/watch?v=7xtC5e9pwaY

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Samstag, 2. Juni 2018
Ich sende ...
... Licht in Dein Herz.
Heute ist Kindertag. Wie konnte ich das vergessen.
Meine Mutter hat es nicht vergessen und zur Feier des Tages bekomme ich nach 3 Monate die erste Nachricht per MMS:
"Es gibt Mütter, die lieben Ihre Kinder soooo sehr und sind immer bei Ihnen, auch wenn sie selbst, vergessen sind, fallen gelassen werden und ihr Vertrauen missbraucht wird, dass es soo weh tut und kaum auszuhalten ist. Einfach lebendig begraben"
Dazu ein Bild vom Sonnenschein.

Ich breche komplett zusammen und schreie mir die Seele aus dem Leib.
Ich habe so viel Mitgefühl, ja Mama ich leide mit Dir. Ich sehe Dich auch aus der Ferne und fühle, wie schlecht es Dir geht. Aber Deine Vorwürfe, sind bei mir aber an der falschen Stelle. Ich kann nichts, rein gar nichts dafür, dass es Dir so schlecht geht. Ich bin nicht der Ursprung Deiner Dämonen. Nein im Gegenteil. Ich habe Jahre lang versucht die Aufgabe zu erfüllen und sie in Schach zu halten. Ich habe dafür gekämpft, dass Du lächeln kannst und glücklich bist. Egal wie und egal was, ich weiß, dass gerade nichts richtig wäre und jegliche Worte und jegliches Handeln meinerseits in Deine Erzählungen einbaut würden. Diese Nachricht zeigt es mir. so viel Berechnung, eine solche Nachricht als erste Nachricht zu schicken, mir bleibt gerade nur, Dir Licht ins Dunkle zu senden.
So leid es mir tut, so sehr es mein Herz und all meine Kraft und Achtsamkeit herausfordert ich kann und werde nichts tun. Ich werde Dir nicht antworten; sollten es mehr Nachrichten werden, wechsle ich auch meine Telefonnummer. So geht das nicht, so will ich das nicht für mich und für uns.
Und weißt Du, Deine Worte treffen mich tief. Sie machen mich traurig, verletzen mich sehr. Was glaubst Du denn? Was glaubst Du denn, was uns ausmacht? Was glaubst Du denn ist Liebe? Was glaubst Du denn ist Vertrauen?
Ich habe geglaubt. Ich glaube immer noch. Und ich vertraue meiner Intuition und meinem Bauchgefühl
Na klar und dann auch noch in deinen Whats App-Status und auch Papa geschickt. Auf das alle gemeinsam mit Dir leiden.
Und du hast es geschafft, wir weinen alle drei. Getrennt und doch zusammen.

Und wieder sende ich Licht, helles Licht und atme aus und ein.
Die ganze Woche habe ich es gefühlt, habe deine Energie und Deine Gedanken wahrgenommen. Jeden Tag hat mein Kopf gedröhnt und ich habe hingehört, konnte es nicht fassen, aber nun ist alles klar.
Ich liebe mich, ganz egal was für ein schlechter Mensch, was für eine schlechte Tochter ich in Deinen Augen bin.
Und wieder Licht.
Licht.
Licht.
Licht.
Es regnet.
Endlich.

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