Klein.Laut.Folgen
Samstag, 29. Juni 2019
Und heute ...
… da fehlt mir was in all der Fülle hier. Bei all dem Neuen, Spannenden, Herausfordernden, Erdenden. Bei der besten Gazpacho, die ich je in meinem Leben gemacht habe. Da fehlst Du, der mich in den Arm nimmt und sich darüber freut, dass ich heute ein wenig vernuddelt drauf bin. Du der sofort verstehen könnte, warum ich diesen Ort hier so mag. Du, der mich anlächelt und mir Sicherheit bei aller Unsicherheit gibt. Du, der Lust auf mich hat und mir das Gefühl gibt, eine wundervolle Frau zu sein. Ihr die ihr mir aus Eurem Leben erzählt, vertraut und mit den wichtig-unwichtigen Details. Ihr, die ihr mir von Euren Kindern erzählt und davon, was sie nun schon alles können und dabei strahlt und Euch gegenseitig Kosenamen gebt. Du, der mir von den neuesten Gedankengängen und geschriebenen Zeilen berichtet und mich an das demütig sein erinnert, Du die Du mir von Deiner aktuellen Beziehung erzählst und sich freut an den liebevollen Verstrickungen. Ihr Frauen aus dem Kreis, die ich Euch doch sehr lieb gewonnen habe, ihr, Du, wir.... und dabei bin ich mir nicht mal sicher, ob mir tatsächlich etwas fehlt. Vielleicht realisiere ich nun Stück für Stück, dass es tatsächlich ein Anfang ist - ohne mir vertraute und eingeschliffenen Beziehungen, Situationen und Begegnungen. Jeder Tag hält hier gerade so viel Neues für mich bereit. Ab und an merke ich den Information Overkill und nehme mich dann konsequent raus. In dieser Woche ein wenig schwieriger, weil ich seit gestern koche und weniger im Garten/auf dem Gelände unterwegs bin. Die ersten Herausforderungen und Konfliktsituationen habe ich zuerst unbeholfen und dann doch ganz bei mir lösen können. Das ist das Schöne hier - wenn ich mich zeige, fällt es auf fruchtbaren Boden. Ich darf hier sein - so wie ich in dem jeweiligen Moment bin und fühle. In der großen Stadt war ich so eingegroovt mit mir. An dem neuen Ort und den mir noch nicht vertrauten Menschen ist dies anders. Ich spüre täglich meine Unsicherheit, in vielen verschiedenen Situationen. Dabei klappt es erstaunlich gut, v.a. nach den letzten Monaten alleine Wohnen, bin ich selbst erstaunt. wie gut ich auf den Trubel klar komme bzw. mich rausnehme. wenn es mir zu viel wird. Heute war ein langer Tag in der Küche und ich kann meine Augen kaum noch offen halten. Aber meine Finger wollen noch immer weiter tippen und meiner undefinierbaren Sehnsucht Ausdruck verleihen. Ich merke Dich ganz nah bei mir. Und ich bin sehr dankbar dafür, dankbar für so viele besondere und einzigartige Momente.

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