Klein.Laut.Folgen
Donnerstag, 5. Juni 2014
KzH ...
... Krank zu Hause - sacht man doch so, oder. Das bedeutet für mich immer Ruhe und dem alltäglichen Wirrwarr Einhalt gebieten. Die Nebenhöhlen inkl. Zahn zwingen mich zum Rasten, gedanklich und körperlich. Das funktioniert nur bedingt - vielmehr kreisen meine Gedanken um Ursache-Wirkung-Konstellationen, den Sinn meines Lebens, die nächsten Weggabelungen.

Das Wochenende war ganz herzerquickend, mit schöner Musik unterm Sternenzelt und netten Menschenbegegnungen. In mir drin ein ständiges Brodeln - den Wunsch in mich hinein hören zu wollen und doch die Angst davor; Angst festzustellen, dass meine innere Stimme mir einen ganz anderen Weg vorschlägt, mein jetziges Sein das Ergebnis von jahrelanger Selbstverarsche ist. Hilfe ist diese Vorstellung angsteinflößend. Dann wiederum beruhige ich mich mit dem Gefühl, das da ist immer wenn sich etwas nach meinem Weg anfühlt - so selten taucht dieses Bauchgefühl doch garnicht auf. Puh, also doch vertrauen haben, in mich, in die Menschen, in das Leben und inne halten. Konsequent Zeit nehmen für die Reflexion ohne Selbstverarsche.

In homöopathischer Behandlung lernt man ein wenig über sich dazu, bzw. wird in (Vor)Ahnungen bestätigt. Warum helfen mir Arnica, Bryonia und andere Sachen wiederum nicht - jede Pflanze lässt sich durch unterschiedliche Eigenschaften charakterisieren, jedes daraus generierte Mittel verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen bzw. Verhaltensweisen zuordnen. Ich finde es spannend wie Körper und Seele hier in ihrer Ganzheit akzeptiert und gedacht werden - blicke ich zurück, kann ich sagen, warum ich heute krank bin. Weiß, das mich dieser perfektionistische Gedanke immer wieder einholt, das ich nur selten mit mir zufrieden bin, Angst vor Neuem habe, Angst vor Kontrollverlust habe, Angst habe zurückgewiesen zu werden, eher gebe als nehme - völlig zugespitzt beschäftigt sich mein Unterbewusstsein immer wieder mit diesem Abschluss des Studiums - der noch zu bewältigende Teil wird dann immer größer, macht mir Angst, lässt mich klein werden. Die Flucht in andere Projekte hilft mir dann scheinbar, aber auch sie sind potenzielle Kandidaten irgendwann zum Fluch zu werden. Stück für Stück möchte ich begreifen, dass mein Handeln nicht den Wert meines Seins bestimmt, möchte ich einfach so Fehler machen ohne zu Hadern, möchte ich Abschied nehmen können von dem Gedanken vollkommen zu sein - ehrlich zu mir selbst muss ich sagen, dass die hier beschriebenen Zwänge nicht immer und täglich vorherrschend sind, ich möchte und kann anerkennen welche tollen und spannenden und auch selbstehrlichen Weggabelungen ich schon gemeistert habe. Und trotzdem wird es eine Lebenslange Herausforderung bleiben, dieses ehrlich zu sich selbst sein. Zahn und Nebenhöhlen dienen mir ja als verlässliche Begleiter - der Wunsch Zähne zu ziehen und Symptome zu heilen verdeutlicht den Wunsch meinem eigenen Weg Ausdruck verleihen zu können und den Umweg über den Körper zu nehmen. Dieser aber würde andere Ventile für meine Bedürfnisse finden - ganz sicher. Deshalb stehen die Zeichen auf Annahme, statt Ablehnung, auf inne halten, statt loslaufen, auf Meditation statt Alkohol, auf Schlafen statt wachen. Stück für Stück gehe ich mir weiter auf den Grund - so spannend es auch ist, manchmal kostet es ganz schön viel Kraft.

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Dienstag, 27. Mai 2014
Paddeln in ...
... der Abendsonne. Das war sehr schön. Die liebste A. hat uns eingeladen, Teil ihres Geburtstagsgutscheins zu sein- soll heißen: wir sind gestern Abend zu viert (samt einem dorfansässigen Paddelcrack) auf dem nahegelegenen Fluss rumgepirscht.

Die Sonne ging langsam unter, der Tag senkte sich gen Nacht, ein leichter Wind, der schon den heutigen bewölkten Tag ankündigte. Dazu kleine Nutria-Babys, drei Stück kuschelnd am Ufer, ein Haufen wunderschöner Libellen, und Wasserlilien und blühende Holunderbüsche. Ein völlig anderer Blick auf meine neue-alte Heimat, mein zu Hause. Aus der Flussbett-Perspektive muss man sich erstmal neu orientieren, alles sieht anders aus, wirklich schönes Naturerlebnis. Ich durfte in einem einzelnen Boot paddeln, der Mann hat A. chauffiert und der Nachbar ist immer vorweg. Selbstwirksamkeit kann ich heute noch nachspüren - ein leichter Muskelkater erinnert mich an das Erlebnis. Ich möchte es bald wieder machen, habe schon vorsichtig angefragt. Draußen an diesem Dienstag eine angenehme Kühle mit Landregen - meine Blumentöpfe und der Rest der Natur freuen sich unbändig über die Abkühlung.

Mein Körper hat ein wenig mit dem Wetterwechsel zu kämpfen, der Zahn puckert beständig, der Schlafbedarf steigert sich ins Unermessliche. Ich passe mich an, höre in mich hinein und lasse mich leiten - von mir, meinem Ganz-Sein.

Auch schön - ich fahre diese Woche mal nicht in die Stadt, das fühlt sich gut an. Einfach nur zu Hause sein, rumlümmeln, keine Lehre vorbereiten. Nun noch ein wenig tippen und Gedanken fließen lassen - den ich-verändere-die-Welt-Sprech ein wenig ordnen und unterfüttern. Das Antragschreiben hilft mir, meine Arbeit in Worte zu fassen - spannend, was ich alles rein intuitiv beherrsche und mit den jungen Menschen umsetze. Heute mal keine Musik.

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Montag, 26. Mai 2014
Der Wind ...
... streichelt meinen Körper, macht die Sonne an der Hauswand erträglich bis angenehm. Die Bäume rauschen, die Blätter wackeln ganz aufgeregt hin und her. Ich bin mittendrin und entziehe mich der Welt; auch der der Nachbarn. Ich habe keine Lust zu konstruieren und lese stattdessen in einem Roman. Der Zahn mag das warme Wetter nicht - ich erwarte sehnsüchtig den Tag, an dem er meinen Körper verlässt.

Am Wochenende hatten wir die Kids zu Besuch; das war schön, ein wenig anstrengend, ein Besuch an der Elbe mit Steine ins Wasser werfen und Abendsonne genießen. Dazu relativ unwirkliche Nachbartreffen - so mit Floskeln hin und her werfen - halten wir fest, es gibt Tage da passt es einfach nicht so. Nicht schlimm, nicht wild, aber festgestellt werden darf es. Hm, und der Mann war in sich gekehrt, war still, war nicht da - konnte nicht benennen, was ihm fehlt. Ich hatte das Gefühl, dass die Kindersituation ein wenig Anteil daran hatte. Vielleicht fühlt er sich doch nicht so wohl damit, vielleicht macht er Dinge für mich? Ich wünsche ihm so sehr, ich wünsche es mir und uns, dass wir unsere jeweilige Ich-Konstruktion erhalten können, unsere Wege gehen, uns um unsere Mitte kümmern auch unabhängig von dem jeweils anderen.

Mit dem Radel durch die Felder pirschen hat mich daran erinnert, wie schön es hier ist. Wie ich diese Menschenlosigkeit genieße - wie ich hier sein kann.

Ein kleines Ziepen in der Brust - die Studis nehmen sich für den anberaumten, freiwilligen Termin raus - von 10 Personen, sind wir nun noch 6. Ich konnte sehr achtsam meine Erwartungshaltung überprüfen, konnte mir klar machen was ich mit dem Projekt verbinde, um es dann aktiv sein zu lassen. Das hat sich gut angefühlt.

Hier eine Runde Schnee im Sommer:

https://soundcloud.com/jedentageinset/schnee-jeden-tag-ein-set-podcast-014

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