Klein.Laut.Folgen
Donnerstag, 18. Oktober 2018
Kreisläufe ...
… zu Hauf. Sie verdeutlichen mir immer wieder aufs Neue, vor welche Herausforderungen mich mein Leben stellt. Welche Dinge zu Ende gelebt und nicht weggeschoben werden wollen. immer die gleichen Muster aus Aufruhr, Kraftimpulsen, loslaufen, erst achtsam, dann immer schneller und blinder, bis es dann ein erstes Luftholen gibt. Ein erstes inne halten. Da dann kurzes hinschauen, meinen verstanden zu haben und zack: weiter laufen. Bis dann irgendwann der Tag kommt an dem ich nicht mehr mag, außer Atem bin, mich zurück ziehe. Einen oder zwei Tage leiden, hinhören, ganz genau. Kraft sammeln, mir vornehmen, es beim nächsten Mal anders zu machen. Die nächste Woche ruhig und unaufgeregt zu beginnen, achtsam zu sein. Ich schaffe es nicht, es dauerhaft zu halten. Es verschwimmt. Recht schnell bin ich wieder im außen, lassen mich wiederum von Pseudoerwartungshaltungen leiten und laufe los, los und immer weiter. Der Kreislauf beginnt von vorn. So gut es mir im privaten schon gelingt, meinen Bauchgefühlen und intuitiven Eingebungen zu folgen, so wenig gelingt es mir im Arbeitsleben. Es bleibt festzuhalten: die Kreisläufe werden immer kürzer. Sie enden nicht mehr mit der vollen Verausgabung. Ich ignoriere meine Grenzen nur kurz und weiß dann, so nicht. Unklar bleiben mir derzeit noch die genauen Trigger. Gefallen wollen? Erlernte Durchhalteparolen? Die Angst auf anderem Wege zu scheitern? Die Befürchtung ohne ein gewisses Stresslevel zu wenig zu schaffen? Das Gefühl es Jemandem beweisen zu müssen? Was beweisen zu müssen?

Geduld. So lautet die derzeitige Challenge. Der jetzige "Endgegner". Geduldig abwarten. Auf ein lichtdurchflutete und möglichst ruhige Wohnung. Mit Miteinander und Nähe. Warten auf eine neue Stelle, ohne wild irgendwelche Bewerbungsmarathons zu laufen (gibt es das Wort?). Warten auf die besiegte Angst. Die Angst, die uns davor abhält unser Leben zu leben. Gemeinsam. Voll Vertrauen, Liebe und Zuneigung. Zumindest soweit bin ich mir mit mir einig: nicht wieder alles auflösen und vollständiges neu erfinden. Weiter gehen, ohne alles zurückzulassen. 4 Jahre nun bin ich in der großen Stadt. 4 wichtige Jahre, in denen ich gelernt habe, weiter gegangen bin, verschiedenste Spiralen und Kreisläufe auflösen konnte. Aber eben nicht genug. Das kleine Rumpelstilzchen in mir stampft auf den Boden. Wütend und ungeduldig mahnt es mich: nichts kommt einfach so. Du musst schon etwas dafür tun. Du musst dich schon bewegen - es fliegt nicht einfach auf dich zu. Ist klar kleine Frau. Das weiß ich auch. Aber weißt du, ich mag ja nicht einfach das nächst beste nehmen, ich mag ja achtsam auswählen, um mein Licht leuchten zu lassen. Das musst Du einfach mal verstehen. Alles andere wäre abhauen, wäre ein willkürliches Austauschen und würde sich vermutlich in ein paar Monaten auch nicht mehr richtig anfühlen - wäre pure Selbstverarsche. Also. Beruhig Dich mal junge Dame. Erfreue Dich am vergehenden Spätsommer, blicke mit Mut und Zuversicht in die nächsten Woche und Monate. Freue dich auf die Heldenreise und die dunklen Monate, die deine dunkle Einraumwohnung, gar nicht mehr so dunkel erscheinen lassen, wie Du sie im Sonnenschein wahrnimmst. Sei offen, neugierig - in jedem Fall. Aber wähle mit Bedacht, wähle mit dem Herzen.

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Freitag, 13. April 2018
Hühnersuppe ...
... geht auch im Frühling.

Sie kocht stundenlang auf dem Herd und erfüllt meine Wohnung mit einem wohligen Duft. Ein Geruch von Führsorge und Heimelichkeit.
Kopf- und Gliederschmerzen lassen mich heut einfach mal krank sein. Krank, weil ich keine große Lust habe ins Büro zu fahren. Ich rocke da täglich soviel Zeug weg, dass ich mir diesen Auszeittag konsequent und ohne schlechtes Gewissen nehme. Am Morgen die erste Sitzung Manuelle Therapie inklusive Fango Packung. Ein wenig steril und Abarbeiten-Atmosphäre aber ich atme und die getriggerten Punkte in meinem Nacken erinnern mich daran, was mir gerade alles zu schaffen macht.
Gestern Abend fühle ich mich gesehen und kann die warme und lösende Umarmung vom Herzbruder gut annehmen.
Morgen werde ich zum Frisör gehen und mal wieder ein wenig Klarheit auf meinem Kopf herstellen. Viel besser als Familienfeier in der Heimat.
Meine zukünftige Therapeutin bestärkt mich in der Distanz und im Kontaktabbruch. Ich kann mich gut einlassen und vor ihr weinen. Ich merke wie sehr die Zeit reif war und ist, um eine völlig unbeteiligte Person mit meinen Erzählungen zu konfrontieren. Im Erzählen erhalte ich schon in der ersten Sitzung viele Anregungen zum weiteren Klar werden.
Mir wird klar, dass in mir drin eine präsente Erzählung von: Familie ist wichtig, Familie lässt man nicht allein, Familie gehört gepflegt, Familie bedeutet Verantwortung zu übernehmen, Familie gibt dir Halt, Familie ist Deine Rückendeckung, Familie ist immer da...
Der Weg fühlt sich richtig und konsequent an. Er lässt mich auf ein Leben voll Vertrauen und Liebe hoffen, v.a. in und mit mir selbst.

Heute zwei gute Dokus im Bett, viel Wärme und dem Leben auf dem Hinterhof lauschen. Ein ausgedehnter Mittagschlaf. Gerade erinnere mich, wieviel Kraft mir die Natur immer wieder schenkt. Schwupps, die neuen Schuhe an die Füße und ein ausgedehnter Spaziergang am Abend; sogar mit Gewitter und Regen, sodass ich mich gerade sehr lebendig fühlen darf. Ein roter Himmel, von Blitzen durchzogen, die Bäume samt den ersten Blättern, die Vögel, die den Takt der Musik vorgeben, die ruhige und dann doch aufgewühlte Wasseroberfläche des Tümpels und keine Menschen.
Morgen soll die Sonne wieder scheinen. Ich habe keine Pläne, seit vielen Wochen das erste Mal, nichts vor. Aufwachen, fühlen und leben.

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Sonntag, 22. Oktober 2017
Anarchie ...
... ist ein schöner Gedanke.

... ist ein beängstigender Gedanke.

... ein sehr guter Wein. Von der Laura Seufert - wenn es Leser gibt: TRINKEN.

https://www.weingut-seufert.de/riesling-champion-2017/

Der Riesling ist leider nicht mehr zu haben.

Ach und Anarchie ist es vermutlich auch, wenn heute mein neues Fahrrad geklaut wird. Und schwupps ist es weg. Einfach so - auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Auch gut. Ein Zeichen. Zufall. Anarchie.

Gekauft am 07.10. - geklaut am 22.10.17. Gerade wollte ich es doch unattraktiv mit Gaffa betapen. Na ja, zu spät. Anarchie halt.

Und ansonsten habe ich seit heute überraschend entspannte letzte Berlin-Tage bevor ich aufbreche. in 14 Tagen brechen wir auf gen Marseille. Der Felixle hört sich jut an am Telefon, geerdet von der heimatlichen Ruhe - er meint, er spürt die große Stadt kaum noch. Schön, wie schnell das geht.
Ein schöner Schwesterntag und ich stolz wie bolle, eben weil es einfach nur schön ist. Unaufgeregt und liebevoll. Außerdem Besuch aus Leipsch - der umso quirliger, eine fassbare Distanz zwischen uns, aber ich glaube, wir finden sie beide nicht schlimm, wissen, dass so Leben eben so ist. Mal näher, mal ferner, mal vor Augen, mal eher gen Horizont entflogen. Das Gefühl von tiefer Verbundenheit bleibt, flackert aber nur zaghaft in den Zwischentönen der puren Inhalte auf.

Tja und dann noch blank ziehen, vorm Herrn E.
aber sowas von. Gegenseitige Bekenntnisse bestimmen den Abend. Was mich zu dieser Grundehrlichkeit bewegt hat, weiß ich selbst nicht so genau. Es ist wohl Herbst, die Zeit in der mich meine Träume an unsere 4 Monate vor 3 Jahren erinnern. An die Gewissheit, dass nur Du mir wirklich je gefährlich werden konntest. Du kamst mir auf die Schliche. Wahrscheinlich tust Du es heute noch, wenn wir uns alle drei Monate sehen. Deine Augen sind da, meistens. Ganz bei mir und uns und unserem Gespräch. Eine Gabe. Und dann die Menschen, die wir gemeinsam treffen. Seelen, die uns unsere Seelen spiegeln, auf eine ganz besondere und wunderbare Art und Weise. Und dazu das Gefühl, dass es immer eine Vorstellung bleiben wird. Dass das Bild in mir am Ende immer verschwommen und entfernt bleibt, ich kann es nicht zu Ende denken.
Es fällt mir schwer klare Worte zu formulieren, bin ich doch die meiste Zeit von meinem Körper eingespannt, der riecht und atmet und berührt und die Umarmung am Ende genießen kann. Ach klar, und dann bin ich cool auf mein Bike gestiegen und davon geradelt. Eines der wenigen Male.

Die Weinernte hallt nach. Wenn ich meine Augen schließe, kann ich mich noch immer an die Sonnenstrahlen, die frische Luft und die Schnitte in meine Hand erinnern. Und den gärigen Duft und die vielen leckeren Gläser, und Wurst mit Brötchen, und tolle Gesellschaft, und abgrenzen können, und es ist ok so. Eine tolle Erfahrung - Ene bucht sogleich die Unterkunft fürs nächste Jahr in Franken.

Und die Familienwoche. Trichter, hoch zehn und ungefragt. Aber auch schön. In den Pilzen, Orkan und seit vielen JAhren das erste Mal so richtig Stromausfall und Naturgewalten spüren. Glück gehabt.

Marseille, Meer, Klippen, Portugal. Bin gleich da.

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Freitag, 28. Oktober 2016
Mein Notizbuch ...
... fängt die Gedanken der letzten Wochen ein. Mein Rechner geklaut, aus der Wohnung - und schwupps weg damit.

in meinem kopf ein schlagwortwolke:

neue gitarre, stahlseiten, blaue routen, 5c+, radunfälle, laub, wind, nebel, ausflug in die uckermark, rotweinstimmung, portugal, rucksack, bücher, lea, filme, der wunsch etwas zu wollen und das Gefühl es nicht zu können, projektionen, sein lassen, schubladen, namen, im speziellen, zaz, yoga, wie sehe ich mich, wie bin ich, wie weit ist die distanz zwischen beiden, geburtstage, lügen, kopf und herz, menschen, unvollkommmenheit, perfektion, anspruch, prüfung, inspiration, profession, windmühlen, späti, schule, sinn, energien, körper, wurzeln, haschkakao, bob dylan.



https://www.youtube.com/watch?v=26FbdUxrirY

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Freitag, 26. August 2016
Nackt ...
... putzen. Die Wohnung nach den ganzen Wochen Stippvisite wieder zu meiner machen. Der erste Morgen an dem ich in den Tag hinein bummeln kann. Eijeijei - was hab ich mich danach gesehnt. Nu sind se da, die Tage nur mit kleinen Vorhaben. Und kaum sind se da, bin ich unsicher und schaue an mir herunter und denke: alte Frau. Unsichere Frau. Suchende Frau. Lachende Frau. Singende Frau. Träumende Frau. Frau ohne Mann. Ich habe gestalkt und ne Mail jeschrieben. Et kommt nischt zurück. Das ist nicht weiter schlimm, will aber wahrgenommen werden. Aufbruchsstimmung. Bald sind die Ferienspiele vorüber und das nächste Jahr will schon ab Herbst geplant werden. Lob über alle Maßen; es lässt mich kalt, weiß ich doch selbst, dass ich gute Arbeit mache. Die tiefe Sinngebung bleibt aus. Gut so. Auch wenn ich das nächste Woche im PErsonlgespräch anmerken werde. So richtig weiß ich doch selbst nich. Nee ick will nur nen Job, aber ja auch gern mit mehr Verantwortung, mit mehr gefordert werden, mit mehr Freiheiten. Mal wieder lerne ich viel; viel in Bezug auf das Bewegen in festen Strukturen. V.a. von meiner Chefin, eine tolle Frau. Heut nun der vorletzte Elternnachmittag, Kurzbesuch bei meinem alten Team - eine Runde verzaubern und den Tag ausklingen lassen. Morgen dann ab in den GArten, der schreit nach mir und ich lasse ihn schreien. Ganz achtsam lasse ich ihn sein, weil ich ihn niemals in die "so viel Arbeit" Schublade packen will sondern ihn weiterhin als meine Oase erleben mag. Deshalb ignoriere ich die wuchernden Tomatenpflanzen und die langsam vor sich hin trocknenden Rote Beete PFlanzen. Morgen Baby, morgen ist unser Tag.
Au ja.

Sommermusik voll Liebe und Leid:

https://www.youtube.com/watch?v=ltovTKyLNIk

PS: auf dem Balkon schlafen, mit dem Sternenhimmel über mir - kann ich nur jedem empfehlen.

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Dienstag, 5. Juli 2016
Ich glaub ...
... ich steh auf Post Rock.

https://www.youtube.com/watch?v=eHqbQnTeuKY

Warum und weshalb man auch immer Musikrichtungen benennt. Ich könnte Antwortmöglichkeiten liefern aber habe so absolut garkeine Lust. Ich bin erschöpft. Bestimmt vom vielen kiffen und allein sein. Nich schlimm aber wahrjenommen.

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Sonntag, 19. Juni 2016
Sommer ...
... auf dem Nordbalkon. Schön auch ohne andauernde Sonne. Es sind die längsten Tage des Jahres. Ich merke sie. Fühle sie. Pop Dinner. Herrlich: Gurkensuppe mit Tortellini, Tofu frittiert, aubergine und klebreis, matchakuchen - mit Teebegleitung. Und eben noch Pizza. Ich glaub, mir gehts gut! Eine nette Regisseurbgegnung. Chinensische Tischnachbarn, und ne junge Dame die Arbeitsvermittlerin is. Ein rund um jelungener Samstag. Mit klettern am Morgen und Rad reparieren und ölen und Kaffe und Kuchen und gärtnern, ach und essen. Fast vergessen. und hell is et.

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Mittwoch, 15. Juni 2016
verschlagwortet
zwei arbeitstage, die sich sehen lassen können.
kompakt, dicht, zu viel arbeit für zu wenige damen und lustig machen und durchackern und melone statt schokolade futtern und rad fahren und normalität und routine spüren und trotzdem eine input-pause wollen und elternabend und rollen klären und morgen geht es weiter.

4 wochenendtage, die menschenpause bedeuten.
musik und liebe, und wein, und einschlafen und aufwachen und PArk wandeln und Kühe sehen, und Kinder sehen und Familie sehen und meine Küche sehen und feststellen dass alles gut ist wie es ist und Küchengeschichte belachen und stockenten pflegen und im Garten puddeln und die großeltern sehen und die tanten und den onkel und die cousins und den neuen hund und zwei caravanmatrosen die sich auf machen in den norden und den Wald meiner kindheit und die elbwiesen und den sonnenuntergang und den sonnenaufgang und klare luft und sternenhimmel und kamille pflücken und pfefferminz und holunder und rosenblätter und gutes brot essen und gestern abend um acht ins bett gehen und heut, da gehts schon wieder. vielleicht zur abwechslung ma fußball gucken.

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Freitag, 3. Juni 2016
Ein ...
... winken und "hey ihr Chaoten" am Morgen auf der F.straße schreien. Mit laut lachen und denken, genauso muss es sein. Und 3 Stunden Team und denken, watt hab ick doch für nette Mädels als Arbeitskollegen, aber hey wir reden zu viel. Lasst es uns doch einfach machen, ne andere Chance haben wa nich. Ein Gastrojob, mit Zickenaffären und rauchenden ÄRzten, Chellomusik, und leckerem Cucumber-Ale-Bier. Und Weißwein abstauben, den ersten für diese Saison. Rotwein is mir nach dem langen winter langsam aber sicher über. Und nu noch Sportzigarette, mit MArienkäfer aufm Küchentisch und dem Superkoch mit na netten Frau.
Schlafen vor lauter Freitag.

https://www.youtube.com/watch?v=xTK54xBeZpQ

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Freitag, 8. April 2016
Es ist ...
... viel. Nahezu zu viel. Der erste Monat in dem ich versuche beide Jobs zu vereinbaren und neben den vier Bürotagen noch ein bis zweimal pro Woche durch die Gastroszene zu stolpern. Heut wäre mein freier Tag, aber nein - ich gehe arbeiten. Am Sonntag wäre mein freier Tag, aber nein ich gehe arbeiten. DAs werde ich wohl nur einen Monat durchhalten - ein Monat mit dessen Gehalt ich dann endlich all meine SChulden begleichen kann und finanziell grundsaniert bin. Der Bürojob macht nach wie vor Spaß, auch wenn ich weiß, dass er mich nicht grundlegend mit Sinn erfüllt. Ich werde durchhalten und ihn weiter als Job betrachten.
Umgeben von unzähligen MEnschen fühle ich mich in dieser Woche doch ziehmlich allein. Der Superkoch ist auf Reisen, der neue Mitbewohner ist da. Ein junger Mann aus dem Senegal, der kostenlos bei mir und uns wohnen darf - zumindest so lange bis die kleine Familie zurückkommt. Hier wartet ein grundsätzliches Gespräch, vor dem ich Respekt habe. S. hat nach seiner Flucht aus dem Senegal 13 Jahre in Spanien gelebt, ist jetzt seit Anfang des JAhres hier in Berlin. ER braucht ARbeit, will ARbeit kann diese aber ohne fremde Hilfe nicht finden - mit seinen Brocken Deutsch hindert ihn eine schier unüberwindbare Sprachbarriere daran Telefonate zu führen, sich vorzustellen und Mails zu schreiben. ER wohnt hier, wir verbringen Abends und morgens immer ein wenig Zeit miteinander und zugleich fühle ich mich verantwortlich ihm helfen zu wollen. Ihn bei seiner Suche zu unterstützen. Dafür fehlt mir aber gerade die ZEit. Das ist schwer auszuhalten - es gibt Momente da wünsche ich mir Unterstützung, jemanden der mir zur Abwechslung mal unter die Arme greift, mir zu hört, IDeen hat und Nächstenliebe als einen Dienst am Leben betrachtet, so wie ich es tue. Es ist anstrengend, weil die Gespräche immer an der OBerfläche schraben. WEil ich immer ganz einfache Worte und Sätze benutzen muss und das Gefühl habe meinen Tagesablauf zu erklären, obwohl ich manchmal selbst nicht weiß, wie mein LEben und die Welt funktioniert. ICh mag ihn, aber es braucht Unterstützung, auch für mich. Ich habe keine Anlaufstellen im Kopf, habe keine Ahnung von den behördlichen Regelungen und fühle mich momenteweise regelrecht verloren in dem ganzen Input. Allerdings kann und werde ich nicht so tun, als wäre er nicht da, die PRobleme nicht da. Ich mag diese HErausforderung annehmen und da sein können. Entspannt und nicht so erschöpft, wie die letzten Tage. JEden Tag lerne ich im Job ebenfalls mehr oder weniger ausgegrenzte MEnschen kennen. Es macht mich so wütend, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Wie die einen so viel, die anderen so wenig haben. Wie verwaltungstechnische Angelegenheiten STeine und Barrieren bilden, wie Sprache eben auch Begrenzung sein kann. Ah, manchmal macht es mich schier verrückt, diese Grenzen zwischen uns MEnschen auszuhalten.
Dabei entwickle ich meinen ganz eigenen Zugang - in meinem ganz eigenen kleinen interkulturellen Gartenprojekt. NAch dem letzten Wochenende mit Palinka-trinken und beisammen sein wird es am Sonntag nun die erste Deutsch-Stunde in meiner Wohnung geben; für die vier bulgarischen Gastarbeiter im Erdgeschoss und für meinen Mitbewohner. Ohne jegliche DAF-ERfahrung werde ich gemeinsam mit meiner NAchbarin (von der ich erhofft hatte, dass sie eigenständig mehr Plan hat als ich, es so aber leider nicht ist) ein paar Brocken deutsch in die Welt tragen, um das Miteinander zu erleichtern. Alle freuen sich mich zu sehen, die Bulgaren, der Mitwohner, die anderen NAchbarn, alle erzählen mir von ihrem LEben, kaum einer fragt nach meinem. Ich schwanke zwischen: das LEben ist so schön, ich mag es Menschen zum LEuchten zu bringen und Hilfe, sieht mich dann niemand? Dann gibt es einen Konflikt in mir zwischen Ego und selbstlosem Ich, dass bedingungslos geben will und kann. Ich schwanke zwischen tiefer ERschöpfung und purer positiver Energie.
Halten wir fest, ich schwanke, es ist immer auch beides. Aber vom Prinzip her ist alles gut. Alles gut, das sagt mein neuer Mitbewohner auch immer.

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