Klein.Laut.Folgen
Samstag, 17. September 2016
Regen ...
... musik:



http://www.top7mp3.com/sigur-ros/hlemmur/hvalir-i-utr-mingarh-ttu/

Mein Bett hält mich gefangen, wie magisch bin ich von ihm angezogen. Vier Wochen auf der ISomatte auf dem Balkon und ich kann die weiche Unterlage wieder gut ertragen. Es ist Samstag in der großen Stadt und es regnet Binnfäden. Schön, das Tropfen der Tropfen. Und endlich kehrt Ruhe ein in diesen Sommertraum. Von gestern zu heut verschlinge ich ein komplettes Buch. Muss weinen und lasse den Tränen freien Lauf. Eine schöne Geschichte von gutem Essen und einem Mehrgenerationenwirrwarr; Frauen die so tief miteinander verbunden und ob ihrer ganz eigenen HErausforderungen doch so weit voneinander entfernt sind. Alle werden vom indischen Essen geeint und die Gewürze als Seelenheil beschrieben. Bewegend und liebevoll erzählt aus den jeweiligen Perspektiven der Protagonisten.

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Mittwoch, 31. Oktober 2012
Die Angst vor Schubladen und andere Kolibris ...
... beschäftigen mich schon ein paar Tage. Hm beschäftigen wäre vielleicht übertrieben aber irgendwie werd ich beide Themen als gedankliche Spuk-Geister nicht los.

... Schubladen gesellschaftlich normativer oder individuell-persönlicher Natur sind wirklich schwierig. Ich mag nicht gern in Schubladen stecken bzw. gesteckt werden. Gesichtsausdrücke, Körperhaltung, Sätze - alles unterliegt der Interpretation meines Gegenübers ohne das ich irgendwelchen Einfluss nehmen kann. Egal welche Intention und ob überhaupt eine "dieser Absichten" hinter meiner Kommunikation verborgen ist, ist völlig irrelevant. Hilfe.

... Ihr Leben lang sind verschiedene Menschen damit beschäftigt, sich den Schubladen zu entziehen oder gegen sie anzukämpfen. Ein kraftraubendes Unterfangen, ohne Chance auf Veränderung. Mit Sicherheit. Vielmehr ist es doch wichtig zu reflektieren woher die Schubladen kommen, wie sie entstehen - liegt der Ursprung dieser gedanklichen Konstrukte bei einem selbst oder doch beim Gegenüber? Hm - schwere Kiste.

... Schubladen - annehmen, akzeptieren dass sie da sind - nicht weg gehen, unbegründet aber konstant. Ok.

... Daneben noch andere Kolibris. Schach spielen macht Spaß - ist aber aufreibend wenn man immer verliert und noch nicht so richtig Plan hat und feststellt, dass man keine aber wirklich keine Strategie an den Tag legen kann. Jedes Spiel ist anders, anders schwer, anders angelegt - Leben.

... seit Montag ist der junge Mann in der Reha. Ich sollte ihm Zeit geben, viel geduldiger mit ihm sein - nicht mit seinem körperlichen Zustand sondern mit seinem geistigen. Alles braucht Zeit, wahrscheinlich ist meine eigene Angst am größten- die Angst davor wieder in alte "Kümmer"-Muster zu fallen. Aber zum Glück und überhaupt habe ich das ja selbst in der Hand - da sein ohne sich völlig hinzugeben. Das klingt doch nach nem guten Mittelweg.

... Urlaub zu Hause. Schwer. Fast unmöglich völlig abzuschalten. Komischerweise macht man auch keine Bilder. Trotzdem schön, entspannen selbst gemacht. Heute blauer Himmel, Feiertag, klare Luft - ich habe Lust auf raus. Vielleicht noch ein wenig Schreibtischn.

... Heute anstatt Musik mal ein Buchtipp: Gestern Abend fast in Gänze verschlungen - Reinhold Kusche mit "Klara's langer Reise". Ganz viel Leben und Weisheit in einen Roman gepackt - berührt und bestärkt!

http://www.amazon.de/Kusche-R-Klaras-lange-Reise/dp/3940609226

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Mittwoch, 29. August 2012
Ich bin Ich
Im Rahmen meiner Suche nach meiner inneren Mitte bin ich schon auf einige Bücher gestoßen - aber dieses Kinderbuch von Mira Lobe ist bei weitem das eingängiste:

Die Geschichte des kleinen ICH-BIN-ICH:

Mit wenigen und einfachen Worten wird hier die Frage nach der Leichtigkeit des Seins für Kinder aber auch für "Erwachsene" beantwortet. Es lohnt sich, es sich immer mal wieder zu Gemüte zu führen!


Auf der bunten Blumenwiese
geht ein buntes Tier spazieren,
wandert zwischen grünen Halmen,
wandert unter Schierlingspalmen,
freut sich, dass die Vögel singen,
freut sich an den Schmetterlingen,
freut sich, dass sich's freuen kann.
Aber dann ...

Aber dann
stört ein Laubfrosch seine Ruh,
fragt das Tier: "Wer bist denn du?"
Da steht es und stutzt
und guckt ganz verdutzt
dem Frosch ins Gesicht.
"Das weiss ich nicht."
Der Laubfrosch quakt und fragt: "Nanu?
Ein namenloses Tier bist du?
Wer nicht weiss, wie er heisst,
wer vergisst, wer er ist,
der ist dumm!"
Bumm.

Auf der bunten Blumenwiese
will das bunte Tier nicht bleiben.
Irgendeinen will es fragen,
irgendeiner soll ihm sagen,
wer es ist.

"Guten Morgen, Pferdemutter!
Guten Morgen, Pferdekind!
Seid ihr nicht vielleicht zwei Tiere,
die mir ähnlich sind?

Denn ich bin, ich weiss nicht wer,
dreh mich hin und dreh mich her,
dreh mich her und dreh mich hin,
möchte wissen, wer ich bin."
"Kleiner", sagt das Pferdekind,
"deine Haare wehn im Wind
so wie meine.
Aber deine Beine
sind zu kurz,
und die Ohren
sind viel länger als bei mir -
nein, du bist ein andres Tier!"

"Guten Morgen, liebe Fische,
schaut mich vorn und hinten an!
Ob mir einer helfen kann?
Denn ich bin, ich weiss nicht, wer,
schwimme hin und schwimme her,
schwimme her und schwimme hin,
möchte wissen, wer ich bin."
Alle Fische, gross und klein,
kommen blitzschnell angeschossen,
fächeln freundlich mit den Flossen.
Alle wundern sich: "Nanu!"
Alle blubbern sie ihm zu:
"Tut uns Leid, du buntes Tier,
hast zwar Augen so wie wir,
bist auch gar kein schlechter Schwimmer,
doch ein Fisch? Nein! Nie und nimmer!"

Auf dem Plitscher-Plätscher-Wasser
fährt das flinke Boot dahin;
Und das bunte Tier darin
lässt sich auf den schnellen Wellen
weiter - immer weiter tragen.
Aber dann
macht das Tier mit seinem Kahn
beinah einen Purzelbaum.
Stösst wo an,
fährt wo drauf.

Vor ihm steht ein grosses Nilpferd,
und das Nilpferd sagt: "Nanu!
Was für einer,
bunter Kleiner,
bist denn du?"
"Ach, ich bin, ich weiss nicht, wer,
fahre hin und fahre her,
fahre her und fahre hin,
möchte wissen, wer ich bin."
Darauf geht das Nilpferd stumm
dreimal um das Tier herum,
grunzt und schnauft und seufzt und spricht:
"Wer du bist, das weiss ich nicht.
Zwar sind deine
Stampfer-Beine
grad so wunderschön
wie meine.
Aber sonst, du buntes Tier,
ist rein gar nichts wie bei mir."

"Lieber Papagei, hör zu!
Bin ich nicht vielleicht wie du?
Denn ich bin, ich weiss nicht, wer,
fliege hin und fliege her,
fliege her und fliege hin,
möchte wissen, wer ich bin."
Verwundert macht der Papagei
die Augen auf und wieder zu,
und schnarrt und knarrt und kreischt: "Nanu!
Du dummer, kleiner Bunter, du,
wie lang dein Schwanz auch immer sei,
du bist bestimmt kein Papagei.
Lass mich in Ruh!"

Durch die Stadt
und durch die Strassen
geht das bunte Tier spazieren
und begegnet neuen Tieren.
"Guten Morgen, liebe Hunde!
Bin ich nicht vielleicht wie ihr,

ähnlich diesem Dackel hier?
Denn ich bin, ich weiss nicht, wer,
suche hin und suche her,
suche her und suche hin,
möchte wissen, wer ich bin."
Alle Hunde, gross und klein,
bellen laut: "Was fällt dir ein?
Hast zwar Ohren wie ein Dackel,
auch sein Freuden-Schwanz-Gewackel.
Aber deine kleinen Beine
sind nicht so schön krumm wie seine,
hast auch keine Hundeleine -
und bist überhaupt zu bunt
und kein Hund."

Durch die Stadt und durch die Strassen
geht das bunte Tier spazieren;
geht - und denkt so vor sich hin:
"Stimmt es, dass ich gar nichts bin?
Alle sagen, ich bin Keiner,
nur ein kleiner
Irgendeiner ...
Ob's mich etwa gar nicht gibt?
Bin kein Fisch, bin kein Pony,
auch kein Nilpferd und kein Hund,
nicht einmal ein Hundefloh -
ooo!"
Und das kleine bunte Tier,
das sich nicht mehr helfen kann,
fängt beinah zu weinen an.
Aber dann ...
Aber dann bleibt das Tier mit einem Ruck,
mitten im Spazierengehen,
mitten auf der Strasse stehen,
und es sagt ganz laut zu sich:
"Sicherlich
gibt es mich:
Ich bin ich."


Durch den Park, auf allen vieren,
geht das ICH-BIN-ICH spazieren,
freut sich an der schönen Welt,
die ihm wieder gut gefällt.
Plötzlich sieht es überm Rasen
lauter runde Seifenblasen.
Viele helle
bunte Bälle,
grosse, kleine,
zarte, feine
wie aus Glas -
schön ist das!
Und das kleine ICH-BIN-ICH
fliegt zur allergrössten hin,
sieht sein eignes Bild darin,
sieht ein kleines ICH-BIN-ICH:
Sich!

Läuft gleich zu den Tieren hin:
"So, jetzt weiss ich, wer ich bin!
Kennt ihr mich?
Ich bin ich!"
Alle Tiere freuen sich,
niemand sagt zu ihm: "Nanu?"
Schaf und Ziege,
Pferd und Kuh,
alle sagen:
"Du bist du!"

Auch der Laubfrosch
quakt ihm zu:
"Du bist du!
Und wer das nicht weiss,
ist dumm!"
Bumm.

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Letzte Aktualisierung: 2021.06.01, 13:25
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