Klein.Laut.Folgen
Freitag, 13. November 2015
Grenzerfahrungen ...
... wollen ebenfalls gelebt werden.
Am heutigen Morgen (welcher Tag ist?) fühle ich mich gut und erfüllt. Einfach nur mit mir. Mit mir und dem Geschafften. Es war viel in den letzten Tagen und Wochen. Viel zu erleben, viel wahrzunehmen, viel zu verdauen. Gerade scheint mein Herbststurm ein wenig abzuebben, draußen strahlt ein wenig Licht durch den sonst so Wolkenverhangenen Himmel der letzten Tage.

Hinter mir liegt eine dreifach Schicht. Konferenzauftakt von 17-24; halb zwei schlafen in der Erwartung eines krassen Tages. Gestern dann Start 5:30, 7-15 erste Schichte; 15-18:30 zum Chor fliegen und Weihnachtslieder singen und ankommen als offiziell neue Chormanagerin; danach 20-1 Schicht in der Spielbank. Ich bespaße die Presse für die Bambiverleihung. Ich bin um 2 in meinen vier Wänden. Beantworte noch ein paar Mails, rauche eine Feierabendzigarette und bin nun gerade da. Eine körperliche Schlafentzug-Grenzerfahrung. Spannend, was da alles rauszuholen ist aus mir, aus meinen Beinen, meinen Armen. Die ersten besorgten Blicke, ob meines Pensums. Ich bin nicht besorgt. Ich fühle mich nicht im Strudel des außens, das ich nicht bestimmen kann. Vielmehr habe ich mich selbst zu dem Außen entschieden. Bestimme selbst wieviel ich arbeiten will und kann. Eine Wahrnehmung, die mir bisher immer sehr sehr schwer fiel. Deshalb bin ich dankbar. Auch fühlt es sich gut an, nicht mehr auf tausend Jobhochzeiten zu tanzen. Die Musikschulsache verläuft stetig im Sand. Das Chorprojekt gewinnt an Fahrt und ich darf viel mit einem der Leuchtemenschen sprechen und beraten und abstimmen.
Dazu gerade wenige Freunde, die ich treffe. Auch in der WG gibt es keinen Austausch, kein Sehen. Beide sind wir gerade unterwegs, nicht zu Hause. Der Pfand stapelt sich, das Geschirr stapelt sich, der Staub sammelt sich zu Wollmäusen. Mein Rausnehmen aus den Freundestreffen, viele Dinge abzusagen bzw. garnicht erst anzunehmen - auch das fühlt sich erstaunlicherweise gut an. Manchmal ein bisschen lost, eben weil ab und an ein Austausch ein sehen und gesehen werden toll wäre. Aber nein, ich könnte im Moment niemanden sehen. Bin viel zu sehr mit mir und der Regeneration beschäftigt. Mein Herzbruder erdet mich per SMS und zwei Partydates habe ich in meinen Arbeitsplan integriert. MEhr geht nicht, mehr mag ich nicht.
Die Frage wofür ich arbeite, wofür ich das Geld nutzen und zur SEite legen mag ist im Moment nur bedingt zu beantworten. Die Reisepläne schimmern am Horizont, die Weiterbildung ebenfalls. IRgendwann wird der Tag kommen, da werde ich es wissen. Bis dahin tanze ich weiter.

Ganz nebenbei entdecke ich tolle MUSIK. Peter Broderick, mir bisher völlig unbekannt. Klassisch, feinfühlig. Besonders schön, dieser Remix hier. Entdeckt über Rosenbeth - ein tolles Radioformat zweier junger MEnschen, mit einer grandiosen Trackauswahl!

https://www.youtube.com/watch?v=5PGU6YlYSAw

PS: Also doch erst die aktiven Boxen als Selbstgeschenk und den Plattenspieler anschmeißen. Davor: Duschen und raus an die Luft. Schlendern und einkaufen und sein. Mit mir.

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Dienstag, 10. November 2015
Beschissene Tage ...
... wollen gelebt werden. Melancholie und Erschöpfung und Traurigkeit und Zerrissenheit und hektisch-krampfhafte Sinnsuche und eine Geburt und Loslassen und Vertrauen und Energie und Träume und Ablehnung und Zuneigung und Herbststurm im innen und außen.

https://www.mixcloud.com/Rosenbeth/rosenbeth-november-2015-im-gespr%C3%A4ch-mit-martin-kohlstedt/

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Mittwoch, 21. Oktober 2015
So lebendig ...
... sich mein letzter Beitrag liest. So anders lebendig fühlt sich mein Leben nun eine Woche später an. Es ist vollbracht - ich bin blass, und krank, und verkopft, und weniger intuitiv und doch lebendig, am Leben - eben nur in einer anderen Richtung. Unterschwellig habe ich mich schon die gesamten Woche danach gesehnt so richtig anzuhalten. Gesund und mit dem unendlichen Input des Neuen und Alten fällt mir das eben sehr sehr schwer. Da guckt mein Körper sich das ein paar Wochen an und dann hakt er sich ein. So geschehen auch jetzt. Nebenhöhle, Reizhusten, SChlappigkeit, 20 Stunden schlafen am Stück.

Letzte Woche erst bayrisches Abendessen samt Bier und Kinderbetreuung und meine letzte Schicht im Café und Chorprobe mit anschließendem Leuchtetreffen und wieder Bier, natürlich, und die ganze Zeit Regen, Regen, Regen und grau und grau und grau und am Freitag die Regenpause nutzen und in ein Feinkostgeschäft radeln und sich vom Tarzan bekochen lassen 4 Gänge, Jakobsmuscheln auf zweierlei Art, mit salzigem Algengras und Sanddorn-Fenchel-Salat, und dann ein Kabeljau im Wald verirrt in schwarz weiß, mit schwarzem Knoblauch und fermentierten Walnüssen und Tobinamburpüree und Pilzen und zum Dessert ein flammbierten Käse und Sauerampfer und Bohnen. Dazu einen guten Wein. Ich bin im siebten Himmel - der Tarzan leuchtet was das Zeug hält. Er spiegelt mir meinen Schimmer, wenn ich Dinge tue, mich mit Menschen umgebe, die mich begeistern. Mit seinem Einzug ist meine Lebensneugier mega angefixt und ich beobachte staunend, wie sich ein Mensch einer einzigen Sache mit unendlich viel Herz hingibt. Ich bin überzeugt davon, dass das Leben mir immer die Menschen schickt, ich genau die MEnschen sehen kann, die für mich und meinen Weg gerade Sinn machen und mich dazuanhalten hinzuschauen, zu gucken, was es da gerade für oder auch gegen mich zu entdecken gibt.
Am Abend dann eine Entscheidung für die Einweihungsparty vom tollen MAnn. Entspannt, aber mit eindeutig zu viel Alkohol, mit ein bisschen Knutschen aber dem klaren Gefühl es bleibt dabei, mit einem Korb voll Stricksachen und anderen Kleinigkeiten, die wir nach Haus buchsieren. Der Alkohol führt dazu, dass ich fast nicht mehr aufstehen kann als ich im tarzanischen Bett einen Feierabendjoint rauche. Am nächsten Morgen ein Herzbesuch aus der HEimat. Am Samstag ist mir zugleich klar - du bist krank, du wirst es akut in 24 Stunden sein. Wir schlendern durchs Nobelkaufhaus und essen Burger mit Minze und LAmmfleisch, und hinterher den Jungs beim Sauerkraut- und Rotkohlmachen zugucken und Wizard spielen (auch Mogelmotte gibt es jetzt in meinem HAushalt) und in einen tiefen Schlaf fallen. Am Sonntag ist klar ich kann und werde mein Bett nicht verlassen - beide Jobs absagen. Der innere Kritiker zerreißt mich schier während ich von einem wirren Traum in den nächsten jage. Die letzten zweit Tage verbringe ich bis zwei im Bett, lese den Trafikanten, der mich nach dem Murakami ebenfalls begeistern kann, stehe irgendwann auf, nutze die Dusche, um in den nächsten Tagesabschnitt zu starten. Der heißt arbeiten im neuen Job. 8,5 Stunden bis nachts um eins. Ich fühle mich nicht unwohl in meiner neuen Kluft - ein junges Team, das in der Spielbank auf mich wartet. Ich fühle mich schnell sicher, mit den Dingen, die von mir erwartet werden - entgegen meines ersten Gefühls werde ich doch nicht zum Runner auserkoren, sondern darf sofort mit meiner Börse zu den Gästen, übe mich im Tablett auf links tragen, nur einen Tee habe ich verkippt, die Pokermenschen erzeugen ein immerwährendes Klappern, dass ich irgendwann nicht mehr höre. Der SChwentenmann hätte seine größte Freude dabei. Ich finde es faszinierend, wie viele junge HAnseln da sitzen und hauptberuflich mit viel Geld in der Tasche pokern. Selbst der 32. Platz bekommt noch 25tsd Euro. Krasse Scheiße. Spannend da rumzuwuseln und gutes Trinkgeld für wenig arbeiten abzufassen. Wir haben kaum zu tun, für mich ideal, um mich einzugrooven. Erstaunlicherweise hält mein Körper recht gut durch. Heut geht es mir nun schon langsam besser und ich kann ein wenig von meinem Frühstück schmecken. Ach und Kniffeln kann ich nun auch - aus dem Tarzan und mir wird wohl ne SpieleWG. Die Rollen sind klar verteilt, ich gewinne nur mit sehr viel Glück, ansonsten schmunzelt der junge Mann gewinnbringend in sich hinein. Morgen dann ein freier Tag - mit Homeoffice und Wohnung putzen und die Reste der Bauarbeiten beseitigen und entspannen und schlafen wann und wie viel auch immer ich will, ach und Kürbislasagne, die wartet schon so lang. Es ist Herbst. Ich wünsche mir bald wieder ein wenig Sonnenschein, da lebt es sich leichter. Der Schleier des NEbels verzieht sich und die Luft flirrt klar umher. Wegen mir lass es ruhig kalt und windig sein, aber Licht - das wäre schön.

Die Begleitungsmusik für die letzten Tage:

https://www.youtube.com/watch?v=59PT63ndw30

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Letzte Aktualisierung: 2021.06.01, 13:25
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