Klein.Laut.Folgen
Donnerstag, 12. Februar 2015
Und dann steht ...
... die Zeit still. Einfach mal wieder, steht am (für mich) frühen Morgen die Zeit still. Die Wanduhr steht still, kein Ticken, kein Gong. Sie spiegelt, diesen Moment, meinen Moment, unseren Moment. Erwartungsfreudige Worte, die mir durch den Telefonhörer entgegenfliegen - sie purzeln nicht, sie fliegen. Es musste diesen Moment wiederum geben, einen Moment in dem ich (vermutlich) meiner Herzensstimme folge, der Moment in dem ich deutlich mache, hier zu bleiben, nicht zu fahren, bei mir zu verweilen, weiter die große Stadt zu entdecken, mich zu entdecken, meine Vorhaben mehr oder wenig mutig zu erledigen und kleine-große Lebensaufgaben zu bewältigen, zu mir kommen. Mit diesen, so ein wenig abgehoben klingenden Worten, vermag ich gerade eben diese Momentaufnahme zu beschreiben; der Boden tut sich ganz kurzzeitig unter mir auf, droht mich zu verschlucken. Bevor ich anfangen muss entgegen zu rudern, strebt der Boden in seine Festigkeit und Konsequenz zurück - ich schaue aus dem Fenster, erfreue mich an den Sonnenstrahlen, die da seit Tagen das erste Mal wieder richtiges Licht an mich herantragen. Ein wenig wünsche ich mir, es würde mich noch mehr bewegen, die Tränen stehen in den Augen aber sie fließen nicht. Vielmehr fühle ich mich ein weiteres Mal erleichtert, weniger zerrissen als die letzten Wochen. Statt wie immer im meinem Leben, die Leiden meines Gegenübers mitzudenken und stark nachzuspüren, ist es ein Moment in dem ich mich und meine Bedürfnisse sehen und diese offen ehrlich kommunizieren kann. Ich habe Vertrauen und glaube fest an ihn, den Mann, der soviel größer und strahlender ist, als er weiß, dessen Welt noch um so viele Dimensionen erweitert werden wird. Ich glaube an viele nächste Momente des Miteinanders, diese werden nicht an das vergangene Anknüpfen können, gerissene Ketten, getrennte Lebenswege bringen genau dies mit sich; es kann kein sanftes Entweichen, Abgewöhnen geben. Der für mich gesunde Weg heißt Distanz, heißt eigene Welt groß machen, um sich eines Tages wieder zu begegnen, auf einer anderen Ebene, an einem anderen Punkt, mit ein wenig anderen Augen. Ich glaube, das ist Liebe.

Ein Absatz in Gerald Hüthers Buch "Die Freiheit ist ein Kind der Liebe", beschreibt eine Facette meiner inneren Stimmen, ich fühle mich verstanden und glaube, dass diese Worte für die unterschiedlichsten Formen zwischenmenschlicher Beziehungen gelten können. Ob erotisch oder nicht, ob intim oder nah ...

"Eine solche erotische Beziehung zwischen zwei Menschen hält so lange an, bis es zwischen beiden nichts mehr zu verschmelzen gibt. Bei manchen Paaren reicht das Bedürfnis nach Verschmelzung nicht weiter als bis zur nackten geschlechtlichen Umarmung. Ihre Beziehung zerbricht, wenn sie vollzogen und das Bedürfnis danach endgültig erloschen ist. Bei anderen Paaren kommt es tatsächlich zu einer immer weiter reichenden Verschmelzung der unterschiedlichen Welter ihrer Gefühle und ihres Denkens. Sind beide Welten ausreichend groß, kann dieser Prozess weit über die geschlechtliche Vereinigung hinausreichen, selbst nach dem Tod des Partners wird der noch lebende Partner versuchen, die Gefühls- und Gedankenwelt des anderen tiefer zu ergründen. Das nennen wir Liebe."

Es hilft, meine Gedanken zu formulieren, die Worte fließen aus mir heraus, wollen weg vom Kern, wollen die Unbestimmtheit und Offenheit leben ...

Ich bin dankbar, für so wunderbare Freundestages. Mit Sonnenschein mitten im Grau-in-Grau. Ich folge der herzlichen Einladung zum gemeinsamen Schlendern und essen und trinken, kann genießen, mich öffnen, bei mir sein auch in Gesellschaft. So viel Wärme und Verständnis und gesehen werden, dass tut gut, bestärkt und lässt mich strahlen.

https://soundcloud.com/lazylunarecords/roter-lewis-down-original-mix

So, nun raus - wenn nicht gar vor die Tür dann wenigstens im übertragenden Sinn.

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Freitag, 6. Februar 2015
Bohren und ...
... und Schrauben, werkeln, erhöht das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Enorm was das Umsetzen kleinerer häuslicher Projekte so mit mir macht. Seit meinem Auszug fiel das nun ein paar Monate aus, heut habe ich mich dran gemacht. Ich fühle mich gut, habe das Gefühl etwas für mich getan zu haben, weiter das Ankommen zu üben, zu genießen, mich und meine Wirksamkeit. An der Türtafel konnte ich streichen: Gaderobe anbringen (ick hoffe sie hält auch noch über Nacht), meine alte so schöne Uhr mit Pendel und Klang an die Küchenwand, Vorhänge in meinem Zimmer samt Wäscheleinen-Gardinenstange, wie immer, geschenktes, verstecktes Bücherregal neben dem Bett in die Wand - die "das Lese-ich-gerade-Ablage" also. Mit relativ dürftigen Mitteln, schwierigen Wandbedingungen aber viel Gefühl ist das nun erledigt. Vielleicht nicht alles mega gerade, aber datt is mir mittlerweile völlig boogie. Der Perfektionist wird eine Runde gekitzelt und darf gern gehabt werden, dann gibt er Ruhe.
Am Morgen ein ausgiebiger 3 STunden-Flitz durch einen der angrenzenden Kieze - mit Cafés entdecken, Frisörtermin machen, die eiskalte Winterluft atmen.
Zum Abschluss ein Süßkartoffelgericht, mit Fenchel-Pfefferminz-Dip, Hummus und Feierabend-Kippe. Selbstliebe - ich übe beständig.

Hier nun heute, aus gutem Anlass - übernommen vom guten Kraftfuttermischwerker:

https://soundcloud.com/princeroyalentertainment/bob-marley-70-years-of?in=das-kraftfuttermischwerk/sets/bob-marleys-70th

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Donnerstag, 5. Februar 2015
Ganz unverhofft ...
... überkommt mich beim Abendessen dieser SVT-Podcast von Aparde. Wunderschöne Musik, dazu hätte ich Lust an diesem Wochenende zu tanzen:

https://soundcloud.com/stilvortalent/podcast050

Anhören garantiert Träume der Extraklasse.

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Vom Sein und ...
... sein lassen. Ich übe mich weiter darin. Die Polarität, das entweder oder, mit dem wir Menschen unser Leben versuchen zu strukturieren, und seine Ganzheit damit negieren. Der Versuch konsequent zu bewerten, einzuordnen, das scheinbar (un)terbewusste Sortieren, das doch immer wieder so unendlich viel mit mir, mit uns macht, mich bewegt und zum Nachdenken anregt. Mein Körper, meine Seele, mein Selbst schwanken und suchen, halten fest und lassen los. Neue Wege, die ich langsam immer deutlicher sehen und fassen kann. Sie betreffen Alltägliches, scheinbar Unbedeutendes und doch sind sie so wichtig für mich. Offenheit und Ruhe zu bewahren, zu Vertrauen - meinem Weg und dem Leben. Mit einem wundervollen Freundeswochenende im schönen Wien im Rücken, erlebe ich heut mal wieder einen langen Arbeitstag. Vier Kids, die große Stadt und ich. Die Kinderwelt spiegelt die Erwachsenenwelt, wir besuchen das Naturkundemuseum, ich nehme mit, dass ich Plattentektonik noch immer nicht sonderlich spannend finde und dass Fische in Alkohol komisch anmuten und mich irgendwie an Hannibal Lector erinnern, warum auch immer. Ich genieße nun meine so leere Wohnung, Tage nur mit mir stehen an, die Sonne scheint, ich mag schlendern und lauschen. Dazu entdecke ich (mal wieder) die liebe Björk:

Hmmmm:
His embrace, a fortress
It fuels me
And places
A skeleton of trust
Right beneath us
Bone by bone
Stone by stone
If you ask yourself patiently and carefully:
Who is it ?
Who is it that never lets you down ?
Who is it that gave you back your crown ?
And the ornaments are going around
Now they're handing it over
Handing it over

He demands a closeness
We all have earned a lightness
Carry my joy on the left
Carry my pain on the right

If you ask yourself patiently and carefully:
Who is it ?
Who is it that never lets you down ?
Who is it that gave you back your crown ?
And the ornaments are going around
Now they're handing it over
Handing it over


https://www.youtube.com/watch?v=H_AivhqknZU

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